Großhandelszahlen für 2001 bestätigen: Kein Wirtschaftswachstum in diesem Jahr!
„Die Bundesregierung muss den Stillstand in der Wirtschaftspolitik beenden. Das ständige Jammern über das Auf und Ab der weltwirtschaftlichen Konjunktur steht dem Vize-Exportweltmeister Deutschland nicht gut zu Gesicht. Die Steuerreform vorzuziehen und die nächste Stufe der Ökosteuer auszusetzen, das würde Vertrauen schaffen und brachliegende Wachstumspotentiale gerade im deutschen Mittelstand mobilisieren.“ Dies erklärte Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), heute in Berlin zur Bekanntgabe der Großhandelsumsatzzahlen für das Jahr 2001 vom Statistischen Bundesamt.
Im Zeitraum Januar bis Oktober 2001 liegt der nominale Umsatzzuwachs nur noch bei 0,1 Prozent – Tendenz weiter fallend. Besonders deutlich ist der Umsatzrückgang in den Bereichen Maschinen und Ausrüstungen (-3,9 Prozent), Gebrauchs- und Verbrauchsgüter (-3,1 Prozent) sowie Rohstoffe und Halbwaren (+0,5 Prozent). Diese Bereiche decken über zwei Drittel des gesamten Großhandelsumsatzes ab. Zugelegt haben die Bereiche Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren (3,2 Prozent), und landwirtschaftliche Grundstoffe und Tierhandel (6,7 Prozent). Die Kennziffern zum Großhandelsumsatz gehören zu den wichtigsten und am schnellsten verfügbaren Konjunkturindikatoren der zentralen Statistik, die auf rund 10.000 Unternehmensmeldungen beruht. Frühzeitig lassen sich hier Trends belegen, die wenige Zeit später auch Konsumentenentscheidungen widerspiegeln.
„Seit Oktober 2000 sind die Umsätze kontinuierlich zurückgegangen. Jedem muss klar sein, dass diese Krise hausgemacht ist. Die Wochen des Stillstandes nach dem 11. September hatten den Abwärtstrend lediglich weiter beschleunigt“, so BGA-Präsident Börner. Entscheidend sind jetzt wirtschaftspolitische Maßnahmen der Bundesregierung, die Vertrauen zurückbringen und die Leistungsträger motivieren, Investitionen zu tätigen und Arbeitsplätze zu schaffen. „Zusätzliche Abgaben, wie die nächste Ökosteuererhöhung und die geplante LKW-Maut werden durch ihre inflationstreibende Wirkung negative Signale setzen und das Konsumverhalten negativ beeinflussen „, erklärte BGA-Präsident Börner in Berlin.
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