1. International Congress of Sepsis and Multiorgan Dysfunction "Surviving Sepsis"
Anlässlich des „1. International Congress of Sepsis and Multiorgan Dysfunction“ vom 3.-6. September 2003 in Weimar ruft die Deutsche Sepsis-Gesellschaft e. V. zu einer konzertierten Aktion auf, um die weltweit älteste, tödlichste und am meisten unterschätzte Erkrankung zu bekämpfen.
Die Sepsis (im Volksmund: „Blutvergiftung“) ist die aggressivste Form einer Infektion, hervorgerufen durch Mikroorganismen und deren Gifte (Toxine). In der Folge versagen alle inneren Organe innerhalb weniger Stunden. Die Sepsis bedroht seit Jahrhunderten den Menschen. Sie ist jedoch nur sehr selten der „rote Streifen am Arm, der zum Herzen zieht“, sondern kann bei allen Infektionskrankheiten auftreten, z. B. auch bei einer Lungen- oder einer Mandelentzündung. Die akute Gefahr der Sepsis wird von Patienten und Angehörigen, aber auch Ärzten und Kostenträgern – verglichen mit anderen schweren Erkrankungen wie Herz-, Gefäß- und Kreislauferkrankungen, Krebs oder seit jüngstem „SARS“ – extrem unterschätzt.
An der Sepsis sterben in den USA ca. 263.000 Menschen jährlich, mehr als an einem akutem Herzinfarkt. Von 100 Patienten, die an einer Sepsis erkranken, sterben ca. 40 am Versagen innerer Organe. Sepsis ist die häufigste Todesursache auf Intensivstationen. Sepsis wird häufig zu spät erkannt.
Die Häufigkeit der Sepsis in den USA wird auf ca. 600.000 pro Jahr geschätzt. 300 von 100.000 Bürgern erkranken an einer Sepsis, verglichen mit 110 von 100.000, die an Brustkrebs, 50 von 100.000, die an Darmkrebs und 17 von 100.000, die an AIDS erkranken. Die Sepsishäufigkeit hat sich in den letzten 20 Jahren in den USA verfünffacht.
Patienten mit Sepsis müssen durchschnittlich 16 Tage auf Intensivstationen und 32 Tage im Krankenhaus behandelt werden. Die geschätzten Krankenhauskosten betragen in den USA. ca. 17 Mrd. Dollar. In Deutschland werden die Kosten auf ca. 1,1-2,45 Mrd. Euro geschätzt.
Die Deutsche Sepsis-Gesellschaft e.V. (Schirmherr: Dr. G. Rexrodt, MdB, Bundesminister a.D., Vorsitzender: Prof. Dr. K. Reinhart, Jena; Stellvertreter: Prof. Dr. W. Seeger, Gießen) ruft angesichts der Kosteneinsparungen im Gesundheitssystem zu einem dringenden interaktiven Dialog zwischen Betroffenen, Ärzten, Politikern, Gesundheitsökonomen, Krankenkassen, forschender Industrie, Klinik und Grundlagenforschung auf, um alle Anstrengungen zu unternehmen, damit nicht Tausende deutscher Bürger weiterhin an der Sepsis versterben.
Kontakt:
Prof. Dr. Konrad Reinhart
Vorsitzender der Deutschen Sepsis-Gesellschaft e. V.
Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
der Universität Jena
Bachstr. 18, 07743 Jena
Tel.: 03641 – 933-041, Fax: -256
E-Mail: konrad.reinhart@med.uni-jena.de
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Weitere Informationen:
http://www.uni.jena.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten
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