Karl-Ziegler-Stiftung zeichnet Tobin J. Marks aus

Professor Dr. Tobin J. Marks von der Northwestern University of Evanston, Illinois, USA, erhält am 7. Oktober in München eine mit 50.000 Euro am höchsten dotierte deutsche Auszeichnung im Bereich der Chemie, den Karl-Ziegler-Preis der Karl-Ziegler-Stiftung, die bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) eingerichtet wurde. Marks arbeitet äußerst erfolgreich auf ähnlichen Gebieten wie der Nobelpreisträger Ziegler, der u.a. mit seinen Katalysatorsystemen die Polymersynthese revolutionierte. So heißt es in der Verleihungsurkunde: „Ausgezeichnet werden seine präparativen Arbeiten und mechanistischen Studien zu neuen Katalysatorsystemen der d- und f-Elemente sowie seine Arbeiten über neue Cokatalysatoren.“ Marks wissenschaftliche Ergebnisse sind in rund 700 Publikationen und rund 70 Patenten niedergelegt.

Marks hat auf dem Gebiet der Katalyse mit f-Elementen, insbesondere mit Elementen der Lanthanoide, Pionierarbeit geleistet. Er hat grundlegende Arbeiten zur Metallocen Polymerisationskatalyse beigesteuert, indem er zeigen konnte, dass die Wechselwirkung zwischen Katalysator und Cokatalysator ganz wesentlich die katalytische Aktivität und Stereoselektivität bei der Polymerisation beeinflusst. Herausragende Ergebnisse erzielte er auch bei seinen materialwissenschaftlichen Untersuchungen: ein Highlight sind die durch Selbstorganisation gewonnenen lichtemittierenden Dioden.

Marks wurde 1944 in Washington, D.C., geboren. Seinen Bachelor machte er an der University of Maryland (1966), seinen Doktor am Massachusetts Institute of Technology (1970). Danach begann seine Professoren-Karriere an der Northwestern University. Marks wurde vielfach ausgezeichnet und zu Vorlesungen und Gastprofessuren eingeladen.

GDCh-Präsident Professor Dr. Fred Robert Heiker und die Stifterin, die Tochter Karl Zieglers, Dr. Marianne Witte, übergeben gemeinsam die Auszeichnung am 7. Oktober anlässlich der GDCh-Jahrestagung an der TU München. Laudator ist der Göttinger Professor Dr. Herbert W. Roesky. Mit der Ehrung und mit Marks Vortrag „Catalysis as a Route to Useful New Materials. Single und Multiple Site Olefin Polymerization Catalysts“ wird das Karl-Ziegler-Stiftungssymposium eröffnet. Marks will mit seinem bewusst anwendungsbezogenen Vortrag einen Beitrag zum bundesweiten Jahr der Chemie 2003 leisten.

Media Contact

Dr. Renate Hoer idw

Weitere Informationen:

http://www.gdch.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neuartige biomimetische Sprechventil-Technologie

Ein Forschungsteam der Universität und des Universitätsklinikums Freiburg hat eine neuartige biomimetische Sprechventil-Technologie entwickelt, die die Sicherheit für Patient*innen mit Luftröhrenschnitt erheblich erhöhen könnte. Die Herausforderung: Bei unsachgemäßem Gebrauch von…

Kollege Roboter soll besser sehen

CREAPOLIS-Award für ISAT und Brose… Es gibt Möglichkeiten, Robotern beizubringen, in industriellen Produktionszellen flexibel miteinander zu arbeiten. Das Projekt KaliBot erreicht dabei aber eine ganz neue Präzision. Prof. Dr. Thorsten…

Neue einfache Methode für die Verwandlung von Weichmagneten in Hartmagnete

Ein Forscherteam der Universität Augsburg hat eine bahnbrechende Methode entdeckt, um einen Weichmagneten in einen Hartmagneten zu verwandeln und somit magnetische Materialien zu verbessern: mithilfe einer moderaten einachsigen Spannung, also…