Schweinekrankheiten im Frühstadium erkennen


Bonner Wissenschaftler verweisen auf neue Diagnose-Methoden

Um den Einsatz von Medikamenten möglichst gering zu halten und die Mastleistung zu maximieren, sind Landwirte daran interessiert, Erkrankungen in ihren Beständen frühzeitig zu erkennen. Schon bevor äußerlich sichtbare Symptome auftreten, äußern sich eine Reihe von Infektionen in einem Anstieg der Blutkonzentration von Haptoglobin, einem sogenannten Entzündungsmarker. Der Lehr- und Forschungsschwerpunkt „Umweltverträgliche und Standortgerechte Landwirtschaft“ (USL) der Universität Bonn propagiert in einer neuerschienenen Broschüre, Haptoglobin verstärkt als Kontrollparameter in der Schweinezucht einzusetzen. Die Veröffentlichung richtet sich vor allem an Züchter, Mastbetriebe und Tierärzte.

Haptoglobin wird bei entzündlichen Prozessen in der Leber gebildet und an das Blut abgegeben. Noch im Inkubationsstadium einer Infektionskrankheit kann der Haptoglobinspiegel schon deutlich erhöht sein. Gerade beim Zusammenbringen großer Tierzahlen aus unterschiedlichen Betrieben sind „Crowding-Erkrankungen“ ein ernsthaftes Problem für den gesamten Bestand – insbesondere deshalb, weil sie typischerweise von noch symptomlosen Infektionen ihren Ausgang nehmen. Die Bonner Wissenschaftler empfehlen daher, in den Zuchtbetrieben vor Verkauf stichprobenartig Haptoglobin-Kontrollen vorzunehmen, um den Gesundheitsstatus der Verkaufsferkel umfassender einschätzen zu können.

Haptoglobin ist ein sehr sensitiver, wenn auch unspezifischer Indikator von Gesundheitsstörungen. Mit Hilfe dieses Parameters lassen sich daher auch Schwachstellen im Rahmen von Bestandsbetreuungskonzepten (mangelnde Hygiene, Risikozeiten etc.) aufspüren.


Weitere Informationen: Dr. Birgit Hoegen, Landwirtschaftliche Fakultät der Universität Bonn, Tel.: 0228/73-2297, Fax: 0228/73-1776, E-Mail: b.hoegen@uni-bonn.de. Über Frau Hoegen können auch die Broschüren bezogen werden.

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Dr. Andreas Archut idw

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