Intermedialität: Herausforderungen an die Philologien im Medienzeitalter
„Intermedialität: Herausforderungen an die Philologien im Medienzeitalter“ ist der Titel einer Tagung, die am 3. und 4. Februar 2005 an der Technischen Universität Chemnitz stattfindet. Wissenschaftler aus den Fächern Anglistische Literaturwissenschaft und Amerikanistik werden sich mit kulturellen „Texten“ beschäftigen, die zwischen den Medien wandern, die intermedial angeboten werden (filmisch oder mit den Mitteln des Fernsehens oder transportiert durch das Internet), die möglicherweise sogar erst mit den Mitteln des modernen Medienzeitalters erzeugt wurden. Die Tagung führt eine Diskussion fort, die im Januar 2004 in Chemnitz erfolgreich durch ein erstes Symposium zum Grenzbereich Literatur/Medien („Literature and the Media“) angestoßen worden wurde.
Intermedialität bedeutet das Überschreiten von Mediengrenzen. Als kulturgeschichtliches Phänomen ist Intermedialität nicht neu: Man denke an die Entstehung der Oper um 1600 oder an die Entwicklung des Hörspiels in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Dabei waren und sind die technischen Fortschritte gerade bei den Medien so gut wie „an der Tagesordnung“, aber die sich dabei intermedial vollziehenden literarisch-künstlerischen Entwicklungen haben immer wieder für Überraschungen gesorgt. Hier reflektierend und deutend zur Stelle zu sein ist die Absicht der Chemnitzer Wissenschaftler und derjenigen Kollegen, die sie – mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG – aus dem In- und Ausland eingeladen haben.
Die Tagung wird eröffnet durch grundlegende Erörterungen, die Professor John Storey (Sunderland) anstellen wird: „Culture and Power in Cultural Studies“. Zur Populärkultur wird Dr. Diane Negra (University of East Anglia, Norwich) anhand irisch-amerikanischer Identitätskonstruktion berichten: „Irishness, Performativity and American Popular Culture“. Weitere Ausflüge in die Populärkultur unternehmen Prof. Peter Paul Schnierer (Heidelberg) in „Satanic and Occult Rock Music“ und Dr. Sabine Baltes (Chemnitz). Sie wird eine amerikanische Sitcom vor der Folie der viktorianischen Governess Novel aufgreifen: „The Nanny Named Fran …“. Auf die gleiche Epoche bezieht sich Prof. Jonathan Loesberg (American University, Washington, DC) mit „Afterlife of Victorian Sex in Film and Fiction“. Forschungen aus dem Bereich Gender Studies werden Prof. Thomas Rommel (IU Bremen):“Computer Science meets Gender Studies“ und Gunter Suess (Chemnitz): „IKEA Boys/Aggressive Masculinities in Contemporary Media Cultures“ vorstellen. Zum klassischen Thema Film werden sich Dr. Elke Kinkel (Berlin): „The Passion of the Christ“, PD Dr. Monika Seidl (Wien) „Framing Colin: Colin Firth as Mr. Darcy and after Mr. Darcy“ und Prof. Werner Huber (Chemnitz) „Intermedial Shakespeare(s)“ mit ihren Beiträgen äußern. Abgerundet wird das Spektrum der angesprochenen Themen durch Dr. Marie-Luise Egbert (Chemnitz) über mediendidaktische Probleme: „Powerful Pointers and Glossy Surfaces in the Teaching of Literature“ und Prof. Dr. Evelyne Keitel (Chemnitz) über E.A. Poes „The Raven“ und die Simpsons.
Alle Vorträge und Diskussionen finden in englischer Sprache statt.
Ort: Altes Heizhaus, Straße der Nationen 62, Chemnitz
Zeit: 3.2.2005, 14 – 19 Uhr; 4.2.2005, 9 – 19 Uhr
Weitere Informationen: Gunter Süß, gunter.suess@phil.tu-chemnitz.de, Telefon (03 71) 5 31 – 42 77.
(Autor der Pressemitteilung: Dr. Hans-Joachim Hermes)
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