Forschung an der FH München – BMBF fördert weitere Projekte
FH3 -Programm des BMBF fördert Projekte in den Bereichen Bauingenieurwesen, Verfahrenstechnik und Geoinformationswesen
Nachdem 2004 bereits ein Forschungsvorhaben über den neuen Werkstoff Poly-Parylen der Professoren Gerhard Franz und Stefan Sotier unterstützt wurde, werden seit April 2005 drei weitere Projekte der FH München gefördert. Die FH München konnte sich mit vier von bundesweit insgesamt 57 geförderten Forschungsvorhaben durchsetzen. Das FH3 -Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit 2004 interdisziplinär ausgerichtete Projekte von Fachhochschulen und ihren Kooperationspartnern aus Wirtschaft und Wissenschaft.
Geklebte Verbindungen im konstruktiven Glasbau
Prof. Dr. Ömer Bucak, FB Bauingenieurwesen – Aus der modernen Architektur sind vollständig verglaste Gebäude nicht mehr wegzudenken. Dabei soll die tragende Struktur immer weniger sichtbar sein, die Konstruktionen werden transparenter und optisch leichter. Um dies zu erreichen, werden mechanische Verbindungen zunehmend durch geklebte Verbindungen abgelöst. Eine herausragende Rolle spielt dabei der Werkstoff Silikon. Der Silikon-Glasfassadenbau eröffnet Architekten und Fassadengestaltern neue Wege, das kreative Potential von Glas in Fassaden, Dächern und Innenanwendungen mit Klebeverglasungstechniken in vollem Umfang zu nutzen. Jedoch fehlt es an Wissen über eine optimale Auslegung der Silikonverklebung sowie über die entsprechende Nachweisführung zur Einhaltung einschlägiger Vorschriften. Ziel des Projekts ist es, allgemeine Materialmodelle für Silikonwerkstoffe zu erarbeiten, die das Potential von Silikon für tragende Verklebungsanwendungen im Bauwesen aufzeigen. Im Bereich Glasfassadenbau und in verwandten Fachgebieten wird damit ein Innovationsschub erwartet.
Entwicklung eines strömungsoptimierten Herzunterstützungssystem
Prof. Dr. Dieter Liepsch, FB Versorgungstechnik – Eine höhere Lebensqualität und Mobilität von Patienten ist Ziel des Projekts von Prof. Liepsch, das in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Prof. Gerd Hirzinger; Dipl.-Ing. Thomas Schmid) und der Herzchirurgischen Klinik der Universität Bonn (Prof. Armin Welz, Dr. Wolfgang Schiller) entwickelt wird. Ein neuartiges, voll implantierbares Herzunterstützungssystem sorgt für eine schnellere Entlassung von Patienten in ihren gewohnten Lebensbereich. Dies verringert postoperative Komplikationen und senkt Klinikkosten um etwa 25 Prozent. Beim DLR wird neben der Entwicklung der Pumpe an der drahtlosen Energieübertragung durch die Haut gearbeitet. Erste Testreihen verliefen bereits erfolgreich. In dem nun geförderten Vorhaben wird die möglichst physiologische Strömung in den Herzkammern untersucht, die den Einsatz gerinnungshemmender Medikamente während der Therapie minimiert.
Automatische Objektextraktion aus Laserscannerdaten
Prof. Dr. Peter Krzystek, FB Geoinformationswesen – Zielsetzung des zusammen mit der Fachhochschule Stuttgart beantragten Projektes ist die Erfassung und Analyse von Waldstrukturen mit Hilfe von Laserstrahlen, die von einem Flugzeug ausgesendet werden und die Waldoberfläche sehr dicht abtasten. Prof. Krzystek entwickelt diese Technik in enger Zusammenarbeit mit der Forschungsabteilung der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald und der Firma Geolas. Mit einem neuartigen flugzeuggestützten Laserscanner wird die gesamte reflektierte Intensität eines zum Boden durchgedrungenen Laserstrahls registriert. Da die empfangene Laserintensität die vollständige Information der reflektierenden Baumstruktur beinhaltet, werden aus den Messdaten neben dem Geländemodell auch Parameter wie Baumposition, Baumart und Biomasse bestimmt und damit wichtige Aussagen über die Waldentwicklung ermöglicht.
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