Weltgrößtes "Reagenzglas" für winziges Plankton

Zwei Kräne des Forschungsschiffs ALKOR waren gefordert, um ein neues Großgerät des IFM-GEOMAR zur Untersuchung kleinster Meeresbewohner an Bord zu hieven. Die über drei Tonnen schwere Aluminiumkonstruktion (Foto) dient als frei treibender Auftriebsrahmen, an dem ein sogenannter Mesokosmos aufgehängt wird. Einmal ausgebracht in offener See entfaltet sich der aus speziellem Kunststoff gefertigte Behälter wie ein überdimensioniertes Reagenzglas von der Meeresoberfläche bis in 20 m Wassertiefe. Dabei schließt er einen 65.000 Liter Wasserkörper und mit ihm alle darin lebenden Meeresbewohner ein. Sinn und Zweck dieser weltweit einzigartigen Anlage für das offene Meer ist es, den Ozean der Zukunft im Kleinformat zu untersuchen. In den Mesokosmen sollen nämlich jene Umweltbedingungen simuliert werden, die bei fortschreitendem Klimawandel in unseren Ozeanen zu erwarten sind.

Zielgebiet der ALKOR-Expedition unter der Leitung von Prof. Ulf Riebesell ist die mittlere Ostsee vor der Küste Gotlands, wo das neue schwimmende Großlabor jetzt getestet wird. Das erste Großexperiment mit 9 Mesokosmen ist für nächstes Jahr geplant. Es soll den Einfluss der Ozeanversauerung auf mikroskopisch kleines Meeresplankton, Basis der Nahrungskette im Meer, untersuchen. Das aus Mitteln des Bundesministeriums für Forschung und Technologie und des Landes Schleswig-Holstein finanzierte Projekt ist eine Initiative des Kieler Forschernetzwerks „Ozean der Zukunft“ (http://www.ozean-der-zukunft.de).

Kontakt:
Prof. Dr. Ulf Riebesell
Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Christian-Albrechts Universität zu Kiel (IFM-GEOMAR)
Düsternbrooker Weg 20
24105 Kiel
Tel.: 0431-600-4581
Fax: 0431-600-1515
uriebesell@ifm-geomar.de
Dr. Andreas Villwock
Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Christian-Albrechts Universität zu Kiel (IFM-GEOMAR)
Wischhofstr. 1-3
24148 Kiel
Tel.: 0431-600-2802
Fax: 0431-600-2805
avillwock@ifm-geomar.de

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