Prof. Dr. Hartmut Böhme: Preisträger des Dr. Meyer-Struckmann-Preises 2006 im Themenfeld Memoria
Der mit 20.000 Euro dotierte Preis für Arbeiten aus dem Themenbereich „Memoria: Formen des kollektiven Gedächtnisses“ geht an Prof. Dr. Hartmut Böhme für sein Buch: Fetischismus und Kultur. Eine andere Theorie der Moderne, Reinbek 2006. Insgesamt gingen 168 Bewerbungen ein. Die Jury, unter Vorsitz des Dekans der Philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Bernd Witte, entschied sich mehrheitlich dafür, das Werk von Hartmut Böhme mit dem Preis auszuzeichnen. Im Oktober 2006 wird der Preis im Rahmen eines Festaktes auf Schloss Mickeln in Düsseldorf verliehen.
Juryentscheidung
Die Jury hat in ihrer Entscheidung ausdrücklich das Gesamtwerk von Hartmut Böhme gewürdigt, sich in ihrer Preisverleihung aber spezifisch auf die neueste Buchveröffentlichung bezogen. In ihr wird in einem gleichsam ethnologischen Zugriff untersucht, in welcher Weise die verschwundenen und vergessenen Dinge im Alltagsbewusstsein wie auch in der Konsumkultur als „Fetische“ wiederkehren. Damit leistet Böhme einen entscheidenden Beitrag zur Beschreibung von „Formen des kollektiven Gedächtnisses“, wie sie von der heute weit verbreiteten Theorie des „kulturellen Gedächtnisses“ (Jan und Aleida Assmann) nicht berücksichtigt worden sind.
Preisträger
Hartmut Böhme (geb. 1944) war zunächst Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg. Seit 1993 ist er Professor für Kulturtheorie und Mentalitätsgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er hatte Gastprofessuren in den USA und in Japan inne und ist Projektleiter im DFG-Sonderforschungsbereich „Kulturen des Performativen“. Seit 2005 ist er Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs „Transformationen der Antike“. Von seinen zahlreichen Buchpublikationen seien hier das außerordentlich viel rezipierte Buch „Das Andere der Vernunft“ (1983 mit Gernot Böhme), seine Studie über „Albrecht Dürer. Melancholia I“ (1989), „Feuer, Wasser, Erde, Luft. Eine Kulturgeschichte der Elemente“ (1996), „Tiere. Eine andere Anthropologie“ (Hg. 2004) und schließlich „Topographien der Literatur. Deutsche Literatur im transnationalen Kontext. DFG-Symposium 2004“ (Hg. 2005) genannt.
Dr. Meyer-Struckmann-Stiftung
Die Dr. Meyer-Struckmann-Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung, insbesondere im Bereich der Kultur- und Geisteswissenschaften. Die
Stiftungsmittel stammen aus dem Nachlass des Stifters, Dr. Fritz Meyer- Struckmann, Bankier in Essen. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird jährlich von einer Jury vergeben, die sich aus Mitgliedern der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dem Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf und Vertretern der Stiftung zusammensetzt. Die Jury entscheidet in jedem Jahr neu über das Forschungsfeld, aus dem der Preisträger / die Preisträgerin zu bestimmen ist.
Jurymitglieder
Die ständigen Mitglieder der Jury sind Prof. Dr. Dr. h.c. Gert Kaiser, Vorsitzender der Dr. Meyer-Struckmann-Stiftung, Prof. Dr. Bernd Witte, Dekan der Philosophischen Fakultät der HHU, Prof. Dr. Vittoria Borsò, Prorektorin der HHU, Dr. Dirk Matejovski, Geschäftsführer des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Ulrich von Alemann, Prodekan der HHU, Prof. Dr. Andrea von Hülsen-Esch, Seminar für Kunstgeschichte der HHU.
2006 wurde die ständige Jury ergänzt von Prof. Dr. Dieter Birnbacher, Lehrstuhl für Praktische Philosophie der HHU, Prof. Dr. Peter Matussek, Germanistisches Seminar der HHU sowie Prof. Dr. Gerd Krumeich, Historisches Seminar der HHU.
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