Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Radverkehr mit einer Million Euro

Die Bundesregierung fördert das Fahrrad als umweltfreundliches Verkehrsmittel. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt bis ins Jahr 2004 drei Projekte zum Radverkehr mit insgesamt rund einer Million Euro.

Weil der Umgang mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln schon in der Kindheit und der Jugend geprägt wird, wollen Wissenschaftler des Instituts für Wohnen und Umwelt der Universität Darmstadt die „Mobilitätskarriere“ von Heranwachsenden verändern, die bislang einseitig auf das Auto ausgerichtet ist. Im Rahmen des BMBF-Projektes „Fahrradverkehr“ setzten sich Schüler in Projektwochen mit ihrem Verhalten im Verkehr auseinander und lernen, das jeweils beste Verkehrsmittel für sie herauszufinden. Die Wissenschaftler erwarten, dass die „neue Wahrnehmung“ zu einer optimalen Wahl der Verkehrsmittel führt und das Fahrrad mehr benutzt wird.

Auch in der Freizeit und im Urlaub könnte das Fahrrad mehr als bisher genutzt werden. Im Förderschwerpunkt „Personennahverkehr für die Region“ unterstützt das BMBF zwei Projekte, die sich speziell mit der Fahrradnutzung in der Freizeit auseinandersetzen. In zwei Modellregionen werden touristische Radwegerouten mit unterschiedlichen Konzepten verbessert. In der Grafschaft Bentheim sollen Fahrradfahrer ihre Routen demnächst einfach am Computer planen und können dabei etwa auf die Mitnahmemöglichkeit von Rädern in Bussen und Bahnen zurückgreifen. Ein Projekt in der Mosel-/Ahr-Region geht noch weiter. Dort werden die Radfahrer mit einem mobilen Endgerät ausgerüstet, das aktuelle Informationen über interessante Routen sowie Bus- und Bahnverbindungen geben kann, wenn der Radler müde wird oder ihn ein plötzlicher Regenguss an der Weiterreise hindert. Das eingebaute GPS (Global Positioning System) weist dann den kürzesten Weg zu Haltestelle und Bahnhof.

In Deutschland werden gegenwärtig rund 12% aller Wegstrecken mit dem Rad zurückgelegt. Der Gesamtumsatz des deutschen Fahrradhandels beträgt etwa vier Milliarden Euro pro Jahr. Derzeit sind fast 50.000 Menschen in diesem Bereich beschäftigt.

Fahrradverkehr

Koordinatorin: Prof. Flade, Institut für Wohnen und Umwelt, Universität Darmstadt, Tel.: (0 61 51) 2 90 40

Verlagerung von Pkw-Fahrten auf den Rad- und den öffentlichen Verkehr. Dabei soll den Kommunen, den Betreibern des ÖV, den Schulen (schulische Projektwochen) und privaten Handlungsträgern Orientierungshilfen zur Förderung des Radverkehrs an die Hand gegeben werden.

aufdemland.mobil Verkehrsmittelübergreifende Bündelung lokalbezogener Projekte in der Fläche für die Mobilität ohne eigenes Auto Region: Bentheim, Ostwestfalen

Koordinator: Planungsbüro VIA, Köln, Herr Thiemann-Linden, Tel.: (02 21) 2 57 10 76

Aufbau neuer organisatorischer und technischer Angebote im Personennahverkehr außerhalb des klassischen ÖPNV (z.B. Fahrrad), Einbeziehen mittelständischer Unternehmen und gemeinschaftlicher Träger (z. B. Kirchen).

Armont Ausgestaltung regionaler Mobilitätsdienstleistungen für Nahverkehr und Tourismus Region: östliches Ahr- und Moseltal

Koordinator: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Rheinland Pfalz, Mainz, Herr Dölger, Tel.: (0 61 31) 16 22 83

Entwicklung kombinierter Informationsdienstleistungen für den öffentlichen Verkehr, Radverkehr und für mobilitätseingeschränkte Menschen, insbesondere in touristischen Kernräumen. Einbettung von Mobilitätsdienstleistungen in die Angebote von Verkehrsunternehmen, Touristikanbietern und kommunalen Stellen.

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