Mit Pilzen gegen Rapsglanzkäfer
39 (2 %) der gesammelten Käfer waren mit einem pathogenen Pilz infiziert. Zwei Pilzarten wurden nachgewiesen. Die eine Art konnte eindeutig als Beauveria bassiana bestimmt werden. Diese Pilzart ist in Waldböden sehr verbreitet und befällt beispielsweise auch Borkenkäfer. Die andere ist nach einer ersten Bestimmung vermutlich Beauveria brongniartii.
Bestätigt sich dies, wäre es eine große Überraschung, weil diese Pilzart bisher als spezifisches Pathogen von Maikäfern galt. Eine endgültige Bestimmung mit genetischen Markern steht jedoch noch aus. Anders als erwartet, konnte der Pilz Metarhizium anisopliae, der als Pathogen von Rapsglanzkäfern in der Literatur beschrieben wird, nicht nachgewiesen werden.
Positiv im Hinblick auf die Entwicklung einer Kontrollstrategie des Rapsglanzkäfers ist, dass sich Beauveria-Arten einfach und kostengünstig in großen Mengen vermehren lassen. Es gibt bereits Handelsprodukte, die Beauveria enthalten und zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Die Frage, ob eine mikrobiologische Bekämpfung mit Pilzen möglich ist, lässt sich also eindeutig mit Ja beantworten.
Der erste Schritt, um ein praxistaugliches Mittel zu entwickeln wird nun sein, spezifische Isolate des Pilzes zu selektieren, die eine hohe Wirksamkeit gegen den Rapsglanzkäfer, gute Produktionseigenschaften und eine hohe Überlebensrate im Freien haben. Ziel ist es, ein Produkt mit einem Pilzisolat zu entwickeln, das den Schädling rasch tötet, aber danach auf der Pflanze längere Zeit überlebt, um auch später ankommende Käfer infizieren zu können.
Über die Untersuchungen berichtete die Zeitschrift „Agrarforschung“.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.aid.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften
Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.
Neueste Beiträge
Menschen vs Maschinen – Wer ist besser in der Spracherkennung?
Sind Menschen oder Maschinen besser in der Spracherkennung? Eine neue Studie zeigt, dass aktuelle automatische Spracherkennungssysteme (ASR) unter lauten Bedingungen eine bemerkenswerte Genauigkeit erreichen und manchmal sogar die menschliche Leistung…
Nicht in der Übersetzung verloren: KI erhöht Genauigkeit der Gebärdenspracherkennung
Zusätzliche Daten können helfen, subtile Gesten, Handpositionen und Gesichtsausdrücke zu unterscheiden Die Komplexität der Gebärdensprachen Gebärdensprachen wurden von Nationen weltweit entwickelt, um dem lokalen Kommunikationsstil zu entsprechen, und jede Sprache…
Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme
Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…