Zukunftsbranche Bau: Wettbewerbsstärke durch Forschung und Innovation

Mit diesen Worten erläuterte heute in Berlin der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dr. Hans-Peter Keitel, das Konzept des diesjährigen Bauindustrietages. Die deutsche Bauindustrie bewerbe sich weltweit vor allem um technisch anspruchvolle Projekte des Infrastrukturbaus und des Wirtschaftsbaus, sie bewege sich also auf Märkten, auf denen die Bauverfahrenstechnik und die Qualität der Bauausführung eine größere Rolle spielen als der Baupreis.

Um diese starke Marktposition auch in Zukunft zu behaupten und auszubauen, beteilige sich die Bauindustrie an Forschungsvorhaben wie Jules Verne, QuicNet und inHaus2, die vor allem im Bereich der Verkehrs- und Leitungsinfrastruktur, aber auch im Bereich der Gewerbeimmobilien angesiedelt seien.

Bei dem für das 7. Rahmenprogramm der EU konzipierte Jules-Verne-Projekt geht es um den unterirdischen Transport von Personen und Gütern in Ballungszentren. Teilthemen sind u.a. die Entwicklung neuartiger und umweltfreundlicher Transportsysteme, die Nutzung von Erdwärme in unterirdischen Bauverfahren, aber auch die Sicherheit von Tunnelbauwerken bei Brandkatastrophen.

Im Rahmen des Forschungsprojekts QuicNet will die Bauindustrie eine Qualitätsinitiative für Infrastrukturnetzwerke starten. Ziel ist die Steigerung der Qualität unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeits- und Lebenszyklusaspekten. Angestrebt wird eine ganzheitliche Betrachtung von Verkehrsnetzen sowie von Ver- und Entsorgungsnetzen – und zwar über alle Phasen des Lebenszyklus.

Beim inHaus2-Projekt steht die Entwicklung der „mitdenkenden Immobilie“ ganz oben auf der Forschungsagenda. Von Baubeginn an wird das Haus2 in 4D geplant, also nicht nur räumlich, sondern auch zeitlich vorab simuliert. Ziel des Forschungsvorhabens ist es darüber hinaus, die Betriebsoptimierung von Räumen und Gebäuden voranzutreiben, z.B. durch neue Energiesparkonzepte mittels intelligenter Fassaden. Gleichzeitig soll über die Hotel-, Kranken- und Seniorenräume der Zukunft nachgedacht werden, u.a. über informationslogistische Assistenzsysteme oder Service-Roboter. Schließlich werden Baumaterialien mit RFID-Technologie ausgestattet, durch die später jederzeit der Grad der Wärmedämmung abgerufen werden kann.

Keitel appellierte an die Bauindustrieunternehmen, sich verstärkt mit Fragen der Forschung und Innovation auseinanderzusetzen. Nur im Qualitätswettbewerb und durch Konzentration auf technisch anspruchsvolle Projekte habe die deutsche Bauindustrie eine Chance gegen die internationale Niedriglohnkonkurrenz. Ein reiner Preiswettbewerb sei nicht zu gewinnen.

Media Contact

Dr. Heiko Stiepelmann presseportal

Weitere Informationen:

http://www.bauindustrie.de

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