Bayer MaterialScience errichtet World-Scale-Anlage für Chlorrecycling
Für die Herstellung der Polyurethan-Rohstoffe MDI und TDI am integrierten Standort Shanghai plant die Bayer MaterialScience AG die Errichtung von World-Scale-Produktionsanlagen. Das für diese Anlagen benötigte Chlor wird in der weltweit größten Salzsäure-Recyclinganlage der Welt direkt vor Ort produziert. Diese neue Salzsäure-Elektrolyse von Bayer MaterialScience mit einer Jahreskapazität von 215.000 Tonnen Chlor befindet sich zurzeit im Bau und soll im Jahr 2008 in Betrieb genommen werden. In der Anlage wird die von Bayer MaterialScience gemeinsam mit Partnern entwickelte innovative Sauerstoffverzehrkathoden-Technologie (SVK) zum ersten Mal im großindustriellen Maßstab eingesetzt.
Die als Nebenprodukt bei der Isocyanat-Herstellung anfallende Salzsäure wird in der Elektrolyse mit Hilfe von elektrischer Energie und Sauerstoff als zusätzlichem Reaktionspartner in Chlor und Wasser zerlegt. Das gewonnene Chlor wird erneut zur Isocyanat-Herstellung eingesetzt und damit in einem Kreislauf gefahren. Die als Kathode geschaltete, Sauerstoff verbrauchende Elektrode wird als Sauerstoffverzehrkathode bezeichnet und hat der neuen Technologie ihren Namen gegeben.
Bayer MaterialScience hat das SVK-Verfahren gemeinsam mit den Partnern UhdeNora und DeNora Nordamerika und der Bayer Technology Services GmbH bis zur Industriereife entwickelt. Bereits im Jahr 2003 ging in Brunsbüttel eine mit der SVK-Technologie ausgerüstete Salzsäure-Elektrolyse-Anlage mit einer Jahreskapazität von 20.000 Tonnen Chlor in Betrieb. Die Erfahrungen in Brunsbüttel fließen nun in die Errichtung der World-Scale-Anlage in China ein.
Der Vorteil des SVK-Elektrolyseverfahren liegt in der Energieersparnis. „Gegenüber dem bei Bayer seit vielen Jahren etablierten Diaphragmaprozess kommt das SVK-Verfahren mit rund 30 Prozent weniger elektrischer Energie aus“, erklärt Dr. Christian Ohm, Leiter der Business Unit Inorganic Basic Chemicals, in der die SVK entwickelt wurde. „Das technische Prinzip entspricht einem Brennstoffzellenprozess. Durch die Einspeisung von gasförmigem Sauerstoff können wir die Elektrolyse mit deutlich verringerter Spannung betreiben“, erläutert er weiter. Die neue Anlage in Shanghai wird von Bayer MaterialScience zusammen mit Bayer Technology Services und UhdeNora gebaut.
Mit einem Umsatz von 10,7 Milliarden Euro im Jahr 2005 gehört die Bayer MaterialScience AG zu den weltweit größten Polymer-Unternehmen. Geschäftsschwerpunkte sind die Herstellung von High-Tech-Polymerwerkstoffen und die Entwicklung innovativer Lösungen für Produkte, die in vielen Bereichen des täglichen Lebens Verwendung finden. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Automobilindustrie, die Elektro-/Elektronik-Branche sowie die Bau-, Sport- und Freizeitartikelindustrie. Bayer MaterialScience produziert an 40 Standorten rund um den Globus und beschäftigt etwa 18.800 Mitarbeiter. Bayer MaterialScience ist ein Unternehmen der Bayer-Gruppe.
Hotline für Leseranfragen: Fax: (0221) 9902-160
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Presseinformation enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des Bayer-Konzerns beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen. Diese Faktoren schließen diejenigen ein, die wir in Berichten an die Frankfurter Wertpapierbörse sowie die amerikanische Wertpapieraufsichtsbehörde (inkl. Form 20-F) beschrieben haben. Die Gesellschaft übernimmt keinerlei Verpflichtung, solche zukunftsgerichteten Aussagen fortzuschreiben und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Unternehmensmeldungen
Neueste Beiträge
Parallele Pfade: Das Verständnis von Malariaresistenz bei Schimpansen und Menschen
Die nächsten Verwandten des Menschen passen sich genetisch an Lebensräume und Infektionen an Überleben des am besten Angepassten: Genetische Anpassungen bei Schimpansen aufgedeckt Görlitz, 10.01.2025. Schimpansen verfügen über genetische Anpassungen,…
Du bist, was du isst – Stanford-Studie verbindet Ballaststoffe mit Modulation von Anti-Krebs-Genen
Die Ballaststofflücke: Ein wachsendes Problem in der amerikanischen Ernährung Ballaststoffe sind bekanntlich ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung, doch weniger als 10 % der Amerikaner konsumieren die empfohlene Mindestmenge. Eine…
Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl – RNA-Protein-Entdeckung für eine bessere Immunität
HIRI-Forscher entschlüsseln Kontrollmechanismen der Polysaccharidverwertung in Bacteroides thetaiotaomicron. Forschende des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg haben ein Protein sowie eine Gruppe kleiner Ribonukleinsäuren (sRNAs) in…