Gesellschaft für Genetik befürwortet Import embryonaler Stammzellen

Die Gesellschaft für Genetik (GfG) unterstützt die Empfehlungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zum Vorgehen bei der Erforschung menschlicher embryonaler Stammzellen. Mit diesem Thema wird sich der Deutsche Bundestag am 30. Januar 2002 befassen.

Die GfG befürwortet wie die DFG insbesondere, dass der rechtlich zulässige Import von embryonalen Stammzell-Linien bestehen bleibt. Der Import soll sich auf Zell-Linien beschränken, die aus „überzähligen“ Embryonen gewonnen wurden. Hierbei handelt es sich um Embryonen, die nach einer Befruchtung im Reagenzglas aus medizinischen Gründen nicht mehr verwendet werden können.

Die Arbeit an diesen Stammzellen soll unter ethischen und wissenschaftlichen Kriterien streng kontrolliert werden. Eingriffe in die Keimbahn – wie bisher durch das Embryonenschutzgesetz geregelt – lehnt die GfG ab, ebenso reproduktives und therapeutisches Klonen sowie die Herstellung von Embryonen ausschließlich zu Forschungszwecken.

Die Gesellschaft für Genetik

Mit ihrem neuen Vorsitzenden Prof. Rudi Balling, wissenschaftlicher Geschäftsführer der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF), Braunschweig, will die GfG noch stärker als bisher den Diskurs in der Wissenschaftlergemeinde fördern und Stellung zu gesellschaftlich relevanten Themen beziehen.
Die Gesellschaft für Genetik vertritt Wissenschaftler, die an genetischen Fragestellungen arbeiten. Ihr gehören zurzeit knapp 600 Mitglieder an. „Wir wollen zur Diskussion mit der Öffentlichkeit auffordern und aufklärend wirken. Die Genetik ist in den Mittelpunkt des Alltags gerückt. Hier wollen wir Ansprechpartner für genetische Fragestellungen sein“, sagt Balling. In seiner Funktion löst er Prof. Rolf Knippers von der Universität Konstanz ab, der sich den Statuten der GfG entsprechend nicht erneut für das Amt des Vorsitzenden zur Wahl stellen konnte. Knippers wird jedoch dem Vorstand weiterhin als stellvertretender Vorsitzender angehören.

Zum Vorstand der GfG gehören folgende Mitglieder:
Vorsitzender: Prof. Dr. Rudi Balling, GBF
Stellvertreter: Prof. Dr. Rolf Knippers, Universität Konstanz
Schriftführer: Prof. Dr. Jochen Graw, GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
Schatzmeister: Dr. Manfred Henze, Universität Gießen

Media Contact

Dipl.-Biol. Thomas Gazlig idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Sensoren für „Ladezustand“ biologischer Zellen

Ein Team um den Pflanzenbiotechnologen Prof. Dr. Markus Schwarzländer von der Universität Münster und den Biochemiker Prof. Dr. Bruce Morgan von der Universität des Saarlandes hat Biosensoren entwickelt, mit denen…

3D-Tumormodelle für Bauchspeicheldrüsenkrebsforschung an der Universität Halle

Organoide, Innovation und Hoffnung

Transformation der Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) bleibt eine der schwierigsten Krebsarten, die es zu behandeln gilt, was weltweite Bemühungen zur Erforschung neuer therapeutischer Ansätze anspornt. Eine solche bahnbrechende Initiative…

Leuchtende Zellkerne geben Schlüsselgene preis

Bonner Forscher zeigen, wie Gene, die für Krankheiten relevant sind, leichter identifiziert werden können. Die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist eine der großen…