Startschuss für erstes Fraunhofer-Zentrum in Rheinland-Pfalz
Nach Dresden, Freiburg und Stuttgart erhält Kaiserslautern das vierte deutsche Fraunhofer-Zentrum. In einem europaweiten Auswahlverfahren wurden die Planungspartner für das neue Zentrum ermittelt, so dass den Detailplanungen nun nichts mehr im Wege steht.
Nach Abschluss des EU-konformen Auswahlverfahrens steht nun fest, wer für Architektur, Technik, Statik und Landschaftsgestaltung des neuen Fraunhofer-Zentrums in Kaiserslautern verantwortlich ist. Den Zuschlag für architektonische Leistungen und Statik erhielten drei in Kaiserslautern ansässige Unternehmen. So ist die von den Architekten Ermel, Horinek und Weber geführte AS Plan zuständig für die architektonische Gesamtplanung des Bauvorhabens, um die Tragwerksplanung kümmert sich die ISK Ingenieurgesellschaft. Die L.A.U.B. Gesellschaft für Landschaftsanalyse und Umweltberatung ist das dritte im Bunde der ortsansässigen Unternehmen. Das Karlsruher Ingenieurbüro Jergler wurde für die Planung und Ausführung der Verkabelung verpflichtet. Aus München stammt das Ingenieurbüro Obermeyer, das für eine funktionierende Haustechnik sorgen wird.
Der Bauherr, die in München ansässige Fraunhofer-Gesellschaft e.V., geht davon aus, dass im Frühjahr 2003 mit den Bauarbeiten für das Forschungszentrum begonnen wird. Neben den Städten Freiburg, Stuttgart und Dresden ist Kaiserslautern damit die vierte Stadt in Deutschland, die ein Fraunhofer-Zentrum beheimatet. Das Zentrum soll in der Nähe der Universität, auf dem ehemaligen Eisenbahngelände neben der Trippstadter Straße entstehen und wird Platz für drei Institute bieten. Anfang 2005 soll das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE die neuen Räume beziehen, gefolgt von dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM. Offen ist noch, wer die mit dem dritten Bauabschnitt entstehenden Erweiterungskapazitäten nutzen wird.
Das Fraunhofer-Zentrum Kaiserslautern soll neben seiner Funktion als angewandte Forschungsstätte für Technologien basierend auf Software Engineering und Mathematik auch die Rolle eines Schrittmachers für die Entwicklung von High-Tech-Ökonomie in der Region wahrnehmen. Von der unmittelbaren Nachbarschaft zur Universität und der erwarteten Ansiedlung von Start-Up-Firmen versprechen sich die Initiatoren des Projekts eine Schubwirkung für den IT-Standort Kaiserslautern. „Die Attraktivität der Region für Studenten, Wissenschaftler und innovative Firmen wird durch das Forschungszentrum nachhaltig gestärkt“, so Prof. Dieter Prätzel-Wolters, Leiter des Fraunhofer ITWM. Durch das Zentrum soll die in Kaiserslautern bereits erfolgreich etablierte Verbindung von Grundlagenforschung, angewandter Forschung und Wissenstransfer auf der einen Seite und universitärer Ausbildung sowie berufliche Weiterbildung auf der anderen Seite weiter gefestigt werden. „Die überzeugenden Vorteile das IT-Standorts werden Studenten und Investoren dazu anregen, sich für eine Unternehmensgründung in Kaiserslautern zu entscheiden“, zeigt sich Prof. Dieter Rombach, Leiter des Fraunhofer IESE, überzeugt. Auch die Stadt Kaiserslautern setzt auf dieses Konzept. Durch die Bereitstellung des Baugrundstückes gehört sie zu den Förderern des Projektes, neben den Finanzierungsträgern BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und dem Land Rheinland-Pfalz.
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