Wenn das Herz extrem belastet wird

Eine Herzmuskelschwäche kann durch Veränderungen der Herzkranzgefäße oder der Herzmuskelzellen entstehen. Eine seltene Form der Herzmuskelschwäche, die sogenannte arryhthmogene rechtsventrikuläre Erkrankung, befällt vor allem die rechte Herzkammer.

Ausgehend von genetischen Veränderungen, die bei Patienten mit dieser Erkrankung gefunden wurden, erzielte eine Arbeitsgruppe um Privatdozent Dr. Paulus Kirchhof jetzt neue Erkenntnisse. Die Wissenschaftler aus der Medizinischen Klinik C (Kardiologie und Angiologie) des Universitätsklinikums Münster (UKM) und dem Interdisziplinären Zentrum für klinische Forschung (IZKF) in der Medizinischen Fakultät konnten in einer vor wenigen Tagen erschienenen Arbeit nachweisen, dass gestörte mechanische Verbindungen zwischen den Herzmuskelzellen diese Erkrankung verursachen können.

Diese Untersuchung belegt zum ersten Mal, dass die Gendefekte tatsächlich ursächlich für die Erkrankung sein können und erklärt zudem, warum Ausdauersportler wie Fahrradfahrer und Schwimmer, die ihrem Herzen eine extreme mechanische Belastung zumuten, gehäuft von der Erkrankung befallen sind. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen soll in den kommenden Monaten eine Behandlung, die auf einer mechanischen Entlastung des Herzmuskels beruht, im Experiment erprobt werden. Solch eine Behandlung könnte, so die Kardiologen des UKM, mit vorhandenen Medikamenten relativ schnell auch bei betroffenen Patienten zum Einsatz kommen.

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