Globalisierung heizt Forschung und Entwicklung an

Der globale Wettbewerb sorgt dafür, dass die großen Konzerne immer mehr für Forschung und Entwicklung (F&E) ausgeben. Die F&E-Ausgaben haben gegenüber dem Vorjahr rund um den Globus um sieben Prozent zugelegt, wie aus dem jährlich erscheinenden internationalen R&D Scoreboard des britischen Handelsministeriums hervorgeht. Das F&E-Barometer erfasst die Ausgaben von insgesamt 1.250 Unternehmen weltweit ab einer Investitionssumme von 33 Mio. Dollar.

„In vielen Branchen steigen die Gewinne enorm an und die Unternehmen können es sich leisten, mehr für Forschung und Entwicklung auszugeben“, zitiert die Financial Times den Ministeriumssprecher Norman Price. Dort wo die Profite gering ausfielen, wie etwa in der Autoindustrie, sei wiederum der Wettbewerb so hart, dass es sich die Unternehmen nicht leisten könnten, ihre F&E-Investitionen zu kürzen, meint Price.

Mit den größten Zuwachsraten können die asiatischen Konzerne aufwarten. So kletterten die F&E-Ausgaben der im Ranking vertretenen taiwanesischen Unternehmen um 30,5 Prozent. Die 17 südkoreanischen Vertreter gaben zwölf Prozent mehr für Forschung und Entwicklung aus als im Vorjahr. Der Elektronikriese Samsung kam etwa auf F&E-Ausgaben in Höhe von 5,4 Mrd. Dollar, nachdem in den vergangenen vier Jahren durchschnittlich gerade 1,88 Mrd. Dollar zu Buche standen. Demgegenüber investieren allerdings indische und chinesische Unternehmen relativ wenig in die eigenen Forschungsabteilungen.

Nach Branchen gerechnet, hat die Pharmaindustrie in punkto F&E den größten Schritt nach vorn gemacht. Nachdem 1992 kein einziges Pharmaunternehmen in der Top 20 des R&D Scoreboards auftauchte, stellt die Industrie mittlerweile sechs Vertreter. Dagegen sind die Unternehmen der Telekom- und Chemiebranche – vor 14 Jahren mit jeweils zwei Vertretern in der Top 20 – in diesem Jahr ganz aus der Spitze verschwunden. Für die europäische Politik bedeutet das R&D Scoreboard ebenfalls wenig Grund zur Freude. Während US-Konzerne ihre F&E-Ausgaben im Vergleich zum Jahresmittel der vergangenen vier Jahre um 15,4 Prozent steigern konnten, blieben die europäischen Unternehmen mit Zuwächsen in Höhe von 5,6 Prozent zurück.

In punkto F&E-Ausgaben kann sich Österreich im Europa-Vergleich allerdings sehen lassen. In den Jahren 2000 bis 2005 kletterte die F&E-Quote in der Alpenrepublik von 1,91 auf 2,35 Prozent des BIP und liegt damit deutlich über dem EU-Schnitt von zwei Prozent. Die F&E-Ausgaben der Industrie stiegen im Zeitraum von 2000 bis 2004 um 40 Prozent auf 3,34 Mrd. Euro (pressetext berichtete: http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=060112040 ).

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Jörn Brien pressetext.austria

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http://www.dti.gov.uk

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