Effizientere Kraftwerke für die Modernisierung der Stromerzeugung
Bis zum Jahr 2020 werden im deutschen Kraftwerkspark Altkapazitäten von 40.000 MW ersetzt werden müssen. Dieser Modernisierungsprozess bietet eine große Chance. Die Energieforschung verfolgt daher bereits seit Jahren als ein zentrales Schwerpunktthema, Kraftwerkskonzepte mit höherer Energieeffizienz und möglichst geringen Umweltauswirkungen für alle Energieträger zu entwickeln.
Für den Energieträger Kohle ist der „Gas- und Dampfturbinenprozess mit integrierter Kohlenvergasung“ (IGCC) eine der Entwicklungslinien, die sich am weitesten durchgesetzt hat. Das neue BINE-Projekt-Info „Kraftwerke mit Kohlenvergasung“ (09/06) stellt das aussichtsreiche Verfahren vor.
Im Vergleich zu konventionellen Dampfkraftwerken sind IGCC-Kraftwerke deutlich effizienter und emissionsärmer. Aufgrund der Kopplung von Gas- und Dampfturbinenprozess können sehr hohe Wirkungsgrade erreicht werden. Die Energieforschung strebt einen Wert von 55% an. Die Kohlenvergasung senkt auch die Schadstoffemissionen von Kohlenkraftwerken. Natürlich vorkommende Begleitelemente der Kohle, wie z. B. Schwefel, werden vor der Verbrennung entfernt und gelangen so erst gar nicht in den Abgasstrom. Die Investitionskosten für ein IGCC liegen derzeit noch über den Kosten konventioneller Dampfkraftwerke, aber innerhalb der Kraftwerksverfahren mit CO2-Abtrennung hat das IGCC die günstigsten spezifischen Investitionskosten. Die Anlagen können als weitere Option auch zur Gewinnung chemischer Grundstoffe (z. B. synthetischer Treibstoffe, Wasserstoff) eingesetzt werden.
Die IGCC-Technologie verfügt bereits über einen hohen großtechnischen Entwicklungsstand. Forschungsziel ist, diesen zu einem „schlanken“ IGCC weiterzuentwickeln, das technisch und wirtschaftlich gleichermaßen überzeugt. Das neue BINE-Projekt-Info „Kraftwerke mit Kohlenvergasung“ ist kostenfrei beim BINE Informationsdienst von FIZ Karlsruhe erhältlich – telefonisch unter 0228 – 923790 oder im Internet unter http://www.bine.info
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