MR-Tomograph macht Eingriff am Herzen sicherer
Millionen Menschen leiden unter Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen). Allein in den USA leben zwei bis drei Millionen Erkrankte – jährlich sterben nahezu 300.000 an der Krankheit. Sie ist mit Medikamenten behandelbar, kann indes nur mit einem operativen Eingriff geheilt werden.
Dabei verödet ein ins Herz geführter Katheter jene Gewebestellen, die die Rhythmusstörungen verursachen.
Diese Katheterablation ist aber so kompliziert und langwierig, dass sie vergleichsweise selten ausgeführt wird. Die Position des Katheters wird lediglich aus Röntgenbildern ersichtlich, die in regelmäßigen Abständen gemacht werden. Der Arzt ist daher stark auf seine Erfahrung angewiesen. Der Eingriff ist zudem für den Patienten risikoreich.
Mit dem MRT bekommt ein Kardiologe dagegen einen detailreichen Einblick ins Herz – dreidimensional und in Echtzeit. Damit können Ärzte den Katheter am Monitor verfolgen und zudem erstmals die exakte Position kranker Gewebestellen erkennen. Um den Katheter sichtbar zu machen, verwenden die Experten von Johns Hopkins in Baltimore eine spezielle Spitze aus nichtmagnetischem Metall.
Im Katheter sind MR-Spulen integriert, die zur Bildgebung beitragen. Somit kann der Arzt die Katheterspitze punktgenau zu den kranken Gewebestellen führen.
Besonders wichtig für das in der Erprobung befindliche Verfahren ist, dass es auch für Kardiologen einfach zu bedienen sein muss, die in der Regel keine radiologischen Spezialkenntnisse haben. Daher hat Siemens eine neue Bedienoberfläche entwickelt, die intuitiv bedienbar ist.
Nach Aussage der Experten von Johns Hopkins ist diese Schnittstelle zwischen dem Aufnahmegerät und dem Arzt wesentlich besser als alle anderen verfügbaren Systeme. Ein Kardiologe kann ohne großes Training mit dem Eingriff beginnen und die neuen interventionellen Anwendungen voll ausschöpfen. (IN 2006.12.2)
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.siemens.de/innovationAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik
Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.
Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.
Neueste Beiträge
Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik
Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…
Datensammler am Meeresgrund
Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…
Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert
Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…