BfN fordert Stopp der Staustufenpläne an der Donau
Vogtmann:- Isar- und Donauauen müssen erhalten werden
– Nur Ausbau ohne Staustufen vertretbar
Bonn/Berlin, 20. Februar 2002: Anlässlich der Expertenanhörung im Verkehrsausschuss des deutschen Bundestages forderte der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Professor Dr. Hartmut Vogtmann, einen Stopp der Staustufenpläne an der Donau: „Nur mit einem Ausbau ohne Staustufen ist die einzigartige Fluss- und Auenlandschaft an Donau und Isar zu retten. Die Bundesrepublik hat hier eine internationale Verpflichtung, den letzten großen freifließenden Donauabschnitt sowie ein einzigartiges Flussmündungsgebiet zu erhalten,“ erklärte Hartmut Vogtmann.
Im Rahmen der vertieften Untersuchungen zum Donauausbau wurden fünf Varianten geprüft. Doch nach Ansicht des BfN ist nur die Variante mit den minimal flussregelnden Maßnahmen geeignet, in das weitere Verfahren aufgenommen zu werden. „Mit dieser Variante sind aus ökologischer Sicht die geringsten Beeinträchtigungen zu erwarten“, so der BfN-Präsident. Die Varianten mit den ein, zwei bzw. drei Staustufen seien aufgrund weitreichender ökologischer Beeinträchtigungen aus den Planungen auszuschließen, so Vogtmann. Auch bei der Variante mit starken Eingriffen in das Flussbett der freifließenden Donau müsse mit negativen Folgen für den Naturhaushalt gerechnet werden, allerdings könnte diese Variante noch technisch optimiert werden und eine Mittelstellung in der ökologischen Bewertung einnehmen, erläuterte Vogtmann.
Für das Isarmündungsgebiet, ein Naturschutzgroßprojekt des Bundes, bedeute der Donauausbau mit Staustufen das Ende großer Teile der nach europäischen Recht (FFH-Richtlinie) zu schützenden Lebensräume und Arten. Damit wären der Schutz-zweck des Gebietes und viele Millionen Euro, die der Bund in dieses Projekt investiert hat, buchstäblich „ins Wasser gefallen“, so Vogtmann.
Hinweis: Die BfN-Stellungnahme zum geplanten Donauausbau kann beim Pressereferat angefordert werden.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz
Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.
Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.
Neueste Beiträge
Wegweisend für die Diagnostik
Forschende der Universität Jena entwickeln Biosensor auf Graphen-Basis. Zweidimensionale Materialien wie Graphen sind nicht nur ultradünn, sondern auch äußerst empfindlich. Forschende versuchen deshalb seit Jahren, hochsensible Biosensoren zu entwickeln, die…
Rotorblätter wiederverwenden
h_da-Team als „Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland“ ausgezeichnet. Rotorblätter von Windkraftanlagen wiederverwenden statt zu entsorgen: Das „Creative Lab rethink*rotor“ am Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt (h_da) zeigt, dass sich hieraus Schallschutzwände…
Weltweit erstes Zentrum für Solarbatterien
Strategische Partnerschaft zur Optoionik von TUM und Max-Planck-Gesellschaft. Energie von Sonnenlicht direkt elektrochemisch speichern Optoionik als Querschnittswissenschaft zwischen Optoelektronik und Festkörperionik Bayern als internationaler als Innovationsführer bei solarer Energiespeicherung Das…