Erster deutscher Darmkrebs-Monat März 2002
Durch Darmkrebs-Früherkennung 15.000 Menschenleben retten
Die großen deutschen Gesundheits-Organisationen haben unter Federführung der Felix Burda Stiftung und der Deutschen Krebshilfe den März 2002 zum ersten deutschen Darmkrebs-Monat ausgerufen. Jedes Jahr erkranken bei uns über 57.000 Menschen an Darmkrebs und rund 30.000 sterben daran, weil er zu spät erkannt wurde. Dabei stehen heute effektive Früherkennungs-Methoden zur Verfügung: Wenn jeder Bürger ab 45 Jahren regelmäßig einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl macht und alle zehn Jahre eine Darmspiegelung durchführen lässt, können Jahr für Jahr 15.000 Menschenleben gerettet werden. Im März wird im Rahmen einer Vielzahl von Aktionen dieses Thema intensiv diskutiert, um die Menschen aufzurütteln.
Ein Jahr nach Veröffentlichung der Münchener Erklärung zur Darmkrebs-Früherkennung ist es so weit: Mit breiter öffentlicher Unterstützung wird der erste deutsche Darmkrebs-Monat März 2002 proklamiert. Getragen von einem SchirmherrInnen-Komitee, das sich zusammensetzt aus Persön-lichkeiten des öffentlichen Lebens, soll eine eindringliche Botschaft im Be-wusstsein der Bevölkerung verankert werden: Früh erkannt ist Darmkrebs heilbar! Jeder Bürger soll ab einem Alter von 45 Jahren die Früherkennungs-Methoden nutzen! So können jedes Jahr 15.000 Menschenleben gerettet werden.
Vielfältige Aktionen machen auf dieses Thema aufmerksam: Fernsehsendun-gen, Postkarten-Aktionen, Darmkrebs-Früherkennungskampagnen im Baye-rischen Gesundheitsministerium, in großen Betrieben und in Apotheken, Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte und Diskussionen beim 25. Deut-schen Krebskongress in Berlin. In den USA wird der Darmkrebs-Monat so-gar von Präsident George W. Bush mit getragen. „Unser Ziel ist es, auch in Deutschland eine solche Unterstützung zu bekommen,“ sagte Dr. Christa Maar, Präsidentin der Felix Burda Stiftung, bei der Auftakt-Pressekonferenz in München. „Darmkrebs ist noch immer ein Tabuthema. Wir müssen den Menschen beibringen, dass sie Darmkrebs durch die Früherkennung verhin-dern können – sie müssen nur hingehen!“
Das gesetzliche Krebs-Früherkennungsprogramm für Darmkrebs sieht den Test auf verstecktes Blut im Stuhl (FOBT) einmal im Jahr für alle Versicherten ab 45 Jahren vor. Noch in diesem Jahr soll auch die Darmspiegelung als Früherkennungs-Maßnahme eingeführt werden: „Idealerweise sollte jeder mit 55 und mit 65 Jahren eine Darmspiegelung durchführen lassen“, so Professor Dr. Wolff Schmiegel, Mitglied des Medizinischen Beirats der Deutschen Krebshilfe. „Darmkrebs entwickelt sich aus gutartigen Polypen. Werden diese entdeckt und entfernt, kann Darmkrebs in über 90 Prozent sogar verhindert werden!“ Die Darmspiegelung ist eine sehr effektive Me-thode, da der gesamte Dickdarm untersucht werden kann. Auffällige Schleimhautveränderungen werden abgetragen und mikroskopisch unter-sucht. Da Polypen zumeist sehr langsam wachsen, sind Kontrolluntersu-chungen in großen Abständen möglich. Menschen mit familiärer Vorbelas-tung für Darmkrebs sollten die Früherkennung jedoch bereits in jüngeren Jahren beginnen und in kürzen Abständen durchführen lassen.
Zahlreiche Prominente unterstützen die Aktionen zum Darmkrebs-Monat und geben Bekenntnis ab für die Darmkrebs-Früherkennung. Ziel ist es, das Thema tabufrei zu diskutieren. „Der Test auf verstecktes Blut im Stuhl ist ganz problemlos durchzuführen und auch eine Koloskopie ist in den Händen eines erfahrenen Untersuchers rasch und schmerzlos,“ erläuterte Professor Schmiegel. „Ich gehe alle zwei Jahre zur Darmspiegelung – ich gönne mir ja sonst nichts“, bringt es Harald Schmidt in der Prominenten-Anzeigenkampagne auf den Punkt. Über den Darmkrebs-Monat März 2002 und die geplanten Aktionen informieren wir Sie fortlaufend.
Info-Kasten: Darmkrebs
Jedes Jahr werden in der Bundesrepublik 57.000 Menschen mit der Diagnose Dickdarmkrebs konfrontiert, und etwa 30.000 Menschen sterben an dieser Krankheit. Damit ge-hört der Darmkrebs zu den drei häufigsten bösartigen Er-krankungen. Die Ursachen für die Entstehung von Darm-krebs sind noch nicht eindeutig geklärt. Bestimmte Ein-flussfaktoren erhöhen das Erkrankungs-Risiko: Erbliche Belastung, chronisch-entzündliche Darmkrankheiten, das Vorliegen von Dickdarmpolypen sowie ballaststoffarme, fett- und fleischreiche Ernährung. |
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