Business-Entscheider: Wertbeitrag von IT wird durch langsame und unflexible Prozesse gemindert
Kaum ein Business-Entscheider kann auf Informationstechnologie zur Unterstützung des Geschäfts verzichten, aber längst nicht alle sind zufrieden mit dem tatsächlich erbrachten Wertschöpfungsbeitrag der IT für das Unternehmen.
Das ergab eine Studie des Marktforschungsinstituts Vanson Bourne zum Thema „Business/ IT-Alignment“, für die im Auftrag des Softwareanbieters ILOG 142 Abteilungschefs bei Finanzdienstleistern, Telekommunikationsunternehmen und der öffentlichen Hand befragt wurden. Demnach kritisieren 27 Prozent der Entscheider auf Fachseite ein mangelndes Verständnis der IT-Kollegen für die Anforderungen der Geschäftsseite. Außerdem gaben 34 Prozent der Abteilungsleiter auf Fachseite zu Protokoll, die IT zwinge sie, Geschäftsprozesse an Vorgaben der Informationstechnologie anzupassen, statt umgekehrt. Diesen Mangel an Business/IT-Alignment führten die Befragten auf ungenügende Flexibilität der IT-Systeme und Prozesse zurück.
Die überwältigende Mehrheit (92 Prozent) der befragten Business-Entscheider bestätigt, dass IT für sie eine entscheidende Rolle bei der Erreichung ihrer Ziele spielt. Angesichts der Allgegenwart IT-gestützter Prozesse in den untersuchten Branchen ist dies nicht verwunderlich, doch scheint das Vertrauen in die Fähigkeiten der IT-Seite recht begrenzt zu sein. Denn nur 12 Prozent gaben an, ihrer IT-Abteilung „vollständig“ zu vertrauen, die abteilungsspezifischen Geschäftsziele zu erreichen. Weitere 40 Prozent sind bezüglich dieser Fähigkeit sehr „skeptisch“. Es wird allerdings oft gar nicht überprüft, welchen Beitrag die IT tatsächlich zur Erreichung von Business-Zielen leistet: 41 Prozent der Befragten gaben an, keine Mechanismen zur Messung des tatsächlichen Beitrags der IT zur Unternehmensleistung einzusetzen.
Die Studie liefert einige Anhaltspunkte für mögliche Ursachen mangelnder Abstimmung zwischen Fach- und IT-Seite. So benannten die Befragten verschiedene Hemmnisse, die ihrer Ansicht nach die IT daran hindern, den erwarteten Beitrag zur erfolgreichen Geschäftstätigkeit zu leisten. An erster Stelle steht mit 45 Prozent der Antworten der Mangel an Flexibilität der IT-Systeme. Langsame IT-Systeme beklagen 42 Prozent und 41 Prozent der Befragten befanden, dass die IT-Kosten zu hoch seien.
Dirk Krafzig, Geschäftsführer und Gründer der IT-Strategieberatung BusinessGlue hat in der Praxis ähnliche Erfahrungen gemacht: „In unserem Tagesgeschäft sehen wir oft ITArchitekturen, die aus rein technischer Perspektive gestaltet wurden. Die daraus resultierende Diskrepanz zwischen den Fähigkeiten der IT und den Anforderungen der Fachseite wird dann von dieser als mangelnde Flexibilität der IT wahrgenommen.“
Angesichts der großen Bedeutung unternehmensspezifisch angepasster Informationstechnologie für den Geschäftserfolg ist ein Ergebnis der Vanson Bourne-Umfrage besonders bemerkenswert. So gaben 19 Prozent der Befragten an, dass unzureichende IT sie tatsächlich an der Erfüllung ihrer Aufgaben gehindert habe. Frank Häger, Geschäftsführer von ILOG Deutschland kommentiert: „Dass ein Fünftel der Mitarbeiter sich zumindest gelegentlich von der IT im Stich gelassen fühlt, so dass sie an ihrer Arbeit gehindert werden, sollte bei jedem Vorstand und IT-Manager die Alarmglocken schrillen lassen. Neben der Fähigkeit der IT wechselnde Geschäftsanforderungen hinreichend abzubilden, spielt die Flexibilität der Systeme für Änderungsanforderungen bei solchen Szenarien eine immer wichtigere Rolle.“ Dirk Krafzig ergänzt: „Es ist ganz wichtig, dass die Entscheider auf der Fachseite auch verstehen, dass die Veränderbarkeit eines IT-Systems voraussetzt, dass diese Flexibilität von vornherein mit eingeplant wurde. Außerdem muss sie über den Lebenszyklus des Systems erhalten werden.“
Den befragten Abteilungsleitern zufolge liegt die Verantwortung für die Abstimmung von geschäftlichen Anforderungen und Informationstechnologie auf den höchsten Management- Ebenen. So sind bei 53 Prozent der Vorstand oder das Direktorium zuständig, bei 22 Prozent der Organisationen ist der CIO der maßgebliche Manager. Es scheint also, als ob die Bedeutung guten Business/IT-Alignments organisatorisch recht gut abgebildet wird.
ILOG-Manager Frank Häger vermutet die Ursache für die schwierige Umsetzung guter Vorsätze bei der Kommunikation zwischen Fachabteilungsleuten und IT-Managern: „In unserer Studie gaben zwar 85 Prozent der Abteilungsleiter an, dass zwischen ihrer Abteilung und der IT etablierte Kommunikationswege vorhanden sind. Die entscheidende Frage ist aber, wie gut die Übersetzung zwischen den Business-Anwendern und der IT funktioniert. Formalisierte Prozesse für Business/IT-Alignment helfen nicht weiter, wenn beide Seiten sich dabei missverstehen. Denn gerade bei hochkomplexer, fachbezogener Geschäftslogik gibt es immer noch echte Sprachbarrieren in den Unternehmen.“ ILOG ist Anbieter von Geschäftsregel-Managementsystemen, Software, die Fachabteilungsund IT-Experten gleichermaßen hilft, die ihren Geschäftsprozessen zugrunde liegenden Regeln für beide Seiten unkompliziert und verständlich zugänglich zu machen und sie dabei zentral zu verwalten. Solche Business Rule Management Systeme (BRMS) können bei der Lösung der in der Studie aufgedeckten Probleme im Hinblick auf das Business/IT-Alignment behilflich sein, da sie allen Beteiligten eine gemeinsame ‚Sprache’ zur Definition der Geschäftsanforderungen für die IT bereitstellen können.
Über ILOG:
ILOG liefert Software und Dienstleistungen, mit denen Unternehmen schneller bessere Entscheidungen treffen und Veränderungen sowie komplexe Geschäftsmodelle leichter bewältigen können. Mehr als 2.500 internationale Unternehmen und mehr als 465 führende Softwareanbieter verlassen sich auf das marktführende Business Rule Management System (BRMS) und auf die Optimierungs- und Visualisierungskomponenten von ILOG. Sie erzielen dabei einen deutlichen Return-on-Investment, entwickeln fortschrittliche Produkte bzw. Dienste und bauen damit Wettbewerbsvorteile aus. Das Unternehmen wurde 1987 gegründet und beschäftigt weltweit mehr als 740 Mitarbeiter.
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