Scharfe MR-Bilder trotz schneller Bewegungen
Die syngo Blade genannte Technik kommt besonders Kindern zugute, die bisher bei Untersuchungen im Magnetresonanztomographen (MRT) Beruhigungsmittel verabreicht bekamen. Während der mehrere Minuten dauernden Aufnahme durften Patienten sich nicht bewegen oder mussten bei Lungenuntersuchungen sogar kurzzeitig die Luft anhalten. Der Vorteil des neuen Verfahrens liegt für Kliniken und Praxen darin, dass sie Patienten jetzt einfacher und schneller untersuchen können.
Laut Statistik wird jedes dritte Kind unter zehn Jahren im MR-Tomographen unter Beruhigungsmittel gesetzt. Bei Kindern bis zwei Jahre werden drei Viertel der kleinen Patienten sogar unter Vollnarkose untersucht. Da es relativ wenige, auf Kinder spezialisierte Narkoseärzte gibt, ist es häufig nicht einfach, rasch einen Termin für eine Untersuchung zu bekommen. Kinder in dem Alter sind zudem oft erkältet; dann muss die Untersuchung verschoben werden. Ebenso, wenn das Kind trotz ärztlicher Anweisung zur Narkose nicht völlig nüchtern ist. Überhaupt erst möglich wird die MR-Tomographie nun für Patienten, die wegen einer Erkrankung zittern oder geistig verwirrt sind.
Die neue Technik funktioniert mit MR-Tomographen von Siemens Medical Solutions, die das Aufnahmeprinzip Tim verwenden. Tim steht für Total Imaging Matrix. Diese Aufnahmespulen können sehr flexibel gehandhabt werden und erlauben Messungen mit höchster Genauigkeit und gleichzeitig hoher Geschwindigkeit. So sind unter anderem Ganzkörperaufnahmen in einem Schritt bis zu einer Körpergröße von mehr als zwei Metern möglich, ohne dass der Patient umgelagert werden muss.
Bei syngo Blade ermittelt das Aufnahmesystem in schneller Wiederholung die Kontur des untersuchten Körperteils in geringerer Auflösung und verwendet diese Umrissbilder zur kontinuierlichen Justierung, wenn sich der Patient bewegt. Die Software errechnet dann die Bilder so, als wäre die Person ruhig gelegen. Das funktioniert bei raschen links-rechts Kopfdrehungen und bei Bewegungen aller anderen Körperteile wie Gelenke oder Bauch. (IN 2007.04.2)
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.siemens.de/innovationAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik
Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.
Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.
Neueste Beiträge
Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik
Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…
Datensammler am Meeresgrund
Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…
Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert
Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…