Neues 3 Tesla-MRT im DKFZ: präzisere Krebsdiagnosen durch schnellere Messungen und brillantere Bilder

Um mit den wachsenden Anforderungen an eine moderne Diagnostik Schritt zu halten, hat das Deutsche Krebsforschungszentrum seine Geräteausstattung um einen leistungsfähigen Magnetresonanztomographen (MRT) mit der Magnetfeldstärke 3 Tesla ergänzt. Das neue MAGNETOM TIM Trio wurde gemeinsam mit seinem Hersteller Siemens im Rahmen der Strategischen Allianz mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum installiert.

Der Tomograph ist mit besonders leistungsfähigen „Antennen“ ausgestattet, die die Mess-Signale aus dem Körper auffangen: Neben einer präziseren Bildauflösung, die auch feinste anatomische Strukturen sichtbar macht, arbeitet das neue Gerät dadurch auch schneller. So werden Darstellungen aus dem Körperinneren erreicht, die nicht durch die Bewegung der Atmung oder des Herzschlags „verwackeln“. Auch Untersuchungen, die die Hirnaktivität in Abhängigkeit von bestimmten Bewegungen oder Reizen erfassen, erbringen mit dem neuen Gerät aussagekräftigere Resultate. Darüber hinaus nimmt die Messung großer Körperbereiche oder gar ein „Ganzkörper-Scan“ deutlich weniger Zeit in Anspruch – und erspart so dem Patienten stundenlanges Stillliegen in der lauten Röhre. Bei der Untersuchung von Kindern, die keiner Strahlenbelastung ausgesetzt werden sollen, ist das MRT ein bedeutendes Diagnoseinstrument.

Gerade für die ganz Kleinen, denen das Stillhalten besonders schwer fällt, sind die verkürzten Untersuchungszeiten des 3Tesla-MRTs eine echte Erleichterung.

Im Deutschen Krebsforschungszentrum ist bereits eine Vielzahl von Forschungsprojekten mit dem neuen Tomographen geplant: Eine genauere Beurteilung der Gewebestruktur von Hirntumoren soll die Einschätzung der Aggressivität des Krebses erleichtern. Darüber hinaus wollen die Radiologen prüfen, ob sich in der MRT-Darstellung gesundes Drüsengewebe und Prostatakrebs sicher von einander abgrenzen lassen. Demenzerkrankungen wie etwa Alzheimer sind in der Frühphase oft schwer zu diagnostizieren. Eine gezielte Prüfung der Leistungsfähigkeit des Gehirns durch Aktivitätsmessung im MR-Tomographen soll bereits frühzeitig eine präzisere Einschätzung des Risikos erlauben.

Der Schwerpunkt der Arbeit mit dem 3Tesla-MRT wird jedoch in der Planung von hochpräzisen Strahlentherapien liegen. Die detaillierten Informationen über physiologische Parameter, die das neue Gerät liefert, sollen beitragen, Tumoren und ihre aggressiven Anteile noch besser zu treffen, ohne umgebendes, gesundes Gewebe zu schädigen.

Zur Einweihung des Geräts mit einer kleinen Feier am Montag, dem 23. April 2007, von 14 bis 16 Uhr, im Deutschen Krebsforschungszentrum sind Journalisten herzlich eingeladen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.

Media Contact

Dr. Sibylle Kohlstädt idw

Weitere Informationen:

http://www.dkfz.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik

Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…

Datensammler am Meeresgrund

Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…

Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert

Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…