Leipziger ElePhant wird weltweit vermarktet
Mit ElePhant entstand ein Simulationssystem, das sowohl für die chirurgische Aus- und Weiterbildung als auch für die patientenindividuelle Planung komplexer Operationen eingesetzt werden kann. Das System besteht aus einem Schädelmodell, das über die USB-Schnittstelle mit einem Computer verbunden wird.
„Der Arzt kann mit dem realen chirurgischen Instrument die Operation mit Hilfe des Systems zunächst simulieren“, erklärt Ronny Grunert, der an der Entwicklung beteiligt war. Drohen so genannte Risikostrukturen wie Nerven oder Gefäße verletzt zu werden, wird dies dem Operateur mittels eines akustischen und visuellen Signals am Computer angezeigt.
Das Projekt ElePhant startete im Juni 2005 und wurde im Juni 2006 abgeschlossen. In dieser Zeit wurde untersucht und schließlich bestätigt, dass ein chirurgisches Simulationssystem mit der objektiven Entdeckung von verletzten Risikostrukturen machbar ist. Beteiligt daran war die Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Universität Leipzig, vor allem in Person von Dr. Gero Strauß, der auch im ICCAS-Vorstand tätig ist. Von Seiten des ICCAS arbeiteten Hendrik Möckel und Ronny Grunert aus der Nachwuchsforschergruppe von Dr. Werner Korb an dem Projekt. Die Elektronik des Systems wurde in Zusammenarbeit mit dem Forschungstransferzentrum der HTWK Leipzig entwickelt.
„Die Weiterentwicklung bis hin zum serienreifen Produkt fand durch persönliches Engagement außerhalb der Abreitszeit statt“, berichtet Grunert. „Bis zur Serienreife haben wir knapp 2 Jahre gearbeitet.“ Unterstützung erhielten die Entwickler von der Medizintechnikfirma Karl Storz aus Tuttlingen, die das System auf nationaler Ebene in Mannheim und Hannover und international (Toronto) präsentierte.
Um das System erfolgreich zu vermarkten, wurde jetzt die Firma PHACON GmbH (3D Life Modelling And Simulation) als Ausgründung aus dem ICCAS gestartet. Den weltweiten Vertrieb des Simulations-System für die Ohrchirurgie übernimmt die Firma Karl Storz. Der Bedarf dafür ist vorhanden: „Ein Problem in der chirurgischen Ausbildung ist der Mangel an Leichenpräparaten“, so Grunert. Jetzt haben Ärzte mit dem neu entwickelten System die Möglichkeit, beliebig viele Operationen zu simulieren.
Jörg Aberger
weitere Informationen:
PHACON GmbH (3D Life Modelling And Simulation)
Ronny Grunert
Telefon: 0175 – 5077839
E-Mail: info@iccas.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.iccas.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik
Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.
Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.
Neueste Beiträge
Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik
Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…
Datensammler am Meeresgrund
Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…
Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert
Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…