Injizierter Knochenzement lindert Schmerzen bei Krebspatienten
Perkutane Vertebroplastie bei vorerst 23 Patienten erfolgversprechend
Mediziner der Sunnybrook Regional Cancer Centre in Toronto (TSRCC) haben Krebspatienten erfolgreich eine knochenzementartige Substanz gegen Schmerzen injiziert. Der lähmende Schmerz wurde durch die Ausbreitung des Tumors auf die Wirbelsäule oder durch Osteoporose ausgelöst. Bisher wurde die Behandlung bei 23 Patienten durchgeführt.
Der Fachausdruck dafür heißt perkutane Vertebroplastie. Dabei wird Knochenzement wird in den Wirbelkörper injiziert, der sich nach wenigen Minuten verfestigt und zu einer inneren Stabilisierung der Fraktur führt. „Einige Patienten berichteten von einer sofortigen Schmerzbesserung nach dem Eingriff“, erklärte der Neuroradiologe Gordon Cheung. Auch ihre Lebensqualität habe sich verbessert und die schmerzbedingte Medikamenten-Einnahme konnte verringert werden.
Dem semi-invasiven Eingriff gehen eine Computertomographie sowie eine MRI-Untersuchung voran. Dadurch wird sichergestellt, dass der Schmerz vom Tumor oder von einer Fraktur in einem Wirbelkörper stammt. Während der Injektion einer Esslöffel-großen Menge des Zements erhält der Patient eine Lokalanästhesie und kann noch am selben Tag das Krankenhaus verlassen. Knochenschmerzen durch Metastasen sind die häufigste Schmerzform, für die Krebspatienten eine Behandlung benötigen.
Die perkutane Vertebroplastie ist ein Verfahren, das zunehmend als therapeutische Option für Patienten eingesetzt wird, denen durch konservative Maßnahmen nicht geholfen werden kann. Das Verfahren wurde ursprünglich in den 80er Jahren in Frankreich zur Behandlung von Wirbelsäulentumoren und -metastasen entwickelt. Es wurde in den letzten Jahren v. a. in den USA primär zur Behandlung von osteoporotischen Wirbelsäulenfrakturen weiterentwickelt.
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