Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg wertet ENVISAT-Daten aus
Nach dem erfolgreichen Start des europäischen Umweltsatelliten: zehn Instrumente sollen das Verständnis für globale und regionale Klima- und Umweltveränderungen unseres Planeten verbessern
Pünktlich am 1. März um 2:07 Uhr und 59 Sekunden hat der europäische Umweltsatellit ENVISAT seinen Dienst für die Umwelt aufgenommen. An Bord befinden sich zehn verschiedene Instrumente, die das allgemeine Verständnis für globale und regionale Klima- und Umweltveränderungen unseres Planeten verbessern werden. Das Institut für Umweltphysik (IUP) der Universität Heidelberg ist maßgeblich an der Aus- und Bewertung der vom Satelliten gesammelten Daten beteiligt. Im Vordergrund stehen dabei die Daten des Sensors SCIAMACHY, der wichtige Erkenntnisse für die Atmosphärenforschung liefern wird.
SCIAMACHY (Scanning Imaging Absorption Spectrometer for Atmospheric Chartography) ist eines von drei Instrumenten, das primär für die Atmosphärenforschung konzipiert wurde. SCIAMACHY ist ein Spektrometer, der die Atmosphäre zwischen der Erdoberfläche und 90 km Höhe abtastet. Dieser Sensor kann die Atmosphäre in einem weiten Spektralbereich nach Spurengasen, Ozon, Wolken und Staubteilchen durchsuchen. Er ist in der Lage, die Gesamtmenge der Gase zu bestimmen und sie einzelnen Höhenschichten zuzuordnen. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass mit SCIAMACHY Daten aus der unteren Atmosphäre, der Troposphäre, mit bisher unerreichter Qualität gewonnen werden können. Durch SCIAMACHY wird es möglich sein, die Luftverschmutzung – einschließlich der Folgen von Waldbränden, Industrieabgasen, Staubstürmen und Vulkanausbrüchen – aufzuzeigen. Seine Messungen werden eine Datenbasis zur Überwachung von Umwelt- und Klimaveränderungen etablieren.
Das SCIAMACHY-Instrument ist ein Gemeinschaftsprodukt der deutschen, niederländischen und belgischen Raumfahrtindustrie. Wissenschaftler dieser drei Länder wollen mit einem umfangreichen mehrjährigen Validierungsprogrammm, das boden-, ballon-, schiff- und flugzeuggetragene Messungen enthält, eine hohe Qualität der Datenprodukte sicherstellen. Das Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg hat neben diesen wissenschaftlichen Arbeiten auch die Koordination der deutschen Aktivitäten in Zusammenarbeit mit dem Institut für Umweltphysik und Fernerkundung der Universität Bremen übernommen.
Rückfragen bitte an:
Berit Kirchhoff
boehm-kirchhoff@t-online.de
Prof. Dr. Ulrich Platt
Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg
Tel. 06221 546339 oder 546350, Fax 546405
ulrich.platt@iup.uni-heidelberg.de
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