ZEW/ProgTrans-Umfrage unter Transportmarktexperten – Deutlicher Preisanstieg im Straßengüterverkehr erwartet
Ganz anders ist die Lage im Schienenverkehr und bei den Kurier-, Express- und Paketdiensten (KEP). Hier wird sich die Preissituation in den nächsten sechs Monaten eher entspannen. Dies ist das Ergebnis des aktuellen TransportmarktBarometers ProgTrans/ZEW, einer Befragung von 300 Spitzenkräften aus der Transport- und der verladenden Wirtschaft zu ihren Erwartungen bezüglich der Entwicklung von Preisen und Transportaufkommen im kommenden halben Jahr, die von der ProgTrans AG, Basel, und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, im zweiten Quartal 2007 durchgeführt wurde.
Der aktuellen Einschätzung der Experten, dass insbesondere die Preise für Lkw-Transporte deutlich anziehen werden, liegt offenbar die ungünstige Entwicklung bei wichtigen Kostenfaktoren zu Grunde. So liegen die Preise für Dieselkraftstoff momentan wieder nahe bei ihrem langjährigen Höchststand und die Lkw-Maut wird voraussichtlich noch im laufenden Jahr angehoben werden. Allein bei den Arbeitskosten ist derzeit noch nicht ganz klar, wie stark ihr Anstieg zu Buche schlägt und ob die Kostensteigerungen durch die neue Arbeitszeitregelung vollständig auf die Preise überwälzt werden können.
Die Einschätzungen zur Entwicklung des Transportaufkommens im nächsten halben Jahr zeugen wieder von einer steigenden Zuversicht hinsichtlich der weiteren Konjunktur- und Außenhandelsentwicklung als den wesentlichen Bestimmungsgrößen der Transportnachfrage. Dabei sind die Erwartungen für die einzelnen Transportzweige und die verschiedenen Relationen unterschiedlich. Im Straßengüterverkehr wird generell, bei KEP-Sendungen sowie bei der Luft- und Seefracht international beziehungsweise interkontinental mit deutlichen Mengenzuwächsen gerechnet. Auch die Perspektiven für den Schienentransport werden viel günstiger eingeschätzt als in früheren Umfragen. Allein bei der Binnenschifffahrt sind die Erwartungen vergleichsweise zurückhaltend.
Die Einschätzungen in Bezug auf die einzelnen Transportrelationen unterscheiden sich derzeit allerdings kaum. Binnenverkehre werden tendenziell etwas zurückhaltender eingeschätzt, bei der Luft- und Seefracht entwickeln sich die interkontinentalen Verkehre deutlich stärker als der Europaverkehr. Die hohen Erwartungen hinsichtlich der Osteuroparelationen haben sich normalisiert.
Ansprechpartner:
Dr. Stefan Rommerskirchen (progtrans), Telefon +41/61/56035-10,
E-Mail stefan.rommerskirchen@progtrans.com
Dr. Georg Bühler (ZEW), Telefon +49/621/1235-213, Fax -226,
E-Mail buehler@zew.de
Das TransportmarktBarometer von ProgTrans/ZEW:
Die ProgTrans AG, Basel, und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, befragen seit 1998 vierteljährlich 300 Spitzenkräfte der Transportwirtschaft und der Verladenden Wirtschaft zur Entwicklung der Transportmärkte. Die Experten werden um eine Prognose dazu gebeten, ob auf Sicht von sechs Monaten das Transportaufkommen und die Transportpreise (stark/schwach) steigen, (stark/schwach) sinken oder unverändert bleiben. Betrachtet werden im nationalen und im grenzüberschreitenden Verkehr nach West- und Osteuropa die Transportbereiche: Straßengüterverkehr, Schienengüterverkehr, Binnenschifffahrt, Kombinierter Verkehr, Kurier-, Express- und Paketdienste. Weiterhin schätzen die Experten die Entwicklung bei Luft- und Seefracht von Deutschland in andere europäische Staaten sowie auf den Routen nach Nordamerika und in die Asien/Pazifik-Region ein.
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