Weltweit einmalige Neuentwicklung für medizinische Bildgebung in Jülich
Am Forschungszentrum Jülich wird ein weltweit bisher einmaliges Gerät zur medizinischen Bildgebung errichtet. Mit ihm lassen sich anatomisch sehr genaue Bilder aus dem Innern eines Körpers darstellen, die gleichzeitig zeigen, welche Stoffwechselvorgänge an diesen Orten ablaufen. „Dieses Hightech-Gerät wird die medizinische Diagnostik und die Arzneimittelentwicklung deutlich vorantreiben.
Davon profitieren die Patientinnen und Patienten“, sagte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, am Mittwoch bei seinem Spatenstich für das Gebäude in Jülich. Die verbesserten Einblicke in den Körper werden durch die Kombination der Magnetresonanztomographie mit einer außergewöhnlich hohen Feldstärke von 9,4 Tesla und der Positronen-Emissionstomographie (PET) ermöglicht. Für das Gerät, das insbesondere bei neurologischen Erkrankungen Anwendung finden wird, investiert das Bundesforschungsministerium knapp 10 Millionen Euro. Den gleichen Betrag wendet die Siemens AG auf. Das Forschungszentrum Jülich trägt die Kosten für Bau und den zukünftigen Betrieb.
Genauere Bilder aus dem Körper werden zu einer deutlich verbesserte Früherkennung von Krankheiten führen. In der Begleitung von Therapien soll eine schnelle Entscheidung möglich werden, ob die Behandlung, z.B. die Chemotherapie von Krebserkrankungen, anschlägt oder ob das Therapiekonzept verändert werden muss. In der Arzneimittelentwicklung verspricht die neue Technik maßgeblich zur Verkürzung der Entwicklungszeiten beizutragen. Denn damit lassen sich sehr früh und sehr empfindlich Lokalisierung, Verteilung, und Wirkungen neuer Arzneimittelkandidaten verfolgen.
Rachel: „Mit der Investition in diese neue Dimension der medizinischen Bildgebung geht das BMBF einen weiteren Schritt in der Umsetzung der Hightech-Strategie der Bundesregierung. Unter den Schwerpunkten der Forschungs- und Innovationsförderung nimmt die Medizintechnik und hier die medizinische Bildgebung aufgrund der großer Potenziale für Gesundheit und Wirtschaft einen besonderen Stellenwert ein. Wir sorgen mit einer Reihe von Maßnahmen für die enge Verzahnung der akademischen und klinischen Forschung sowie der industriellen Entwicklung mit der technischen Infrastruktur. Deutschland ist auf diesem Gebiet führend. Mindestens jeder dritte Magnetresonanz-Tomograph weltweit wurde in Deutschland produziert.“
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