Kampfansage an lebensmittelbedingte Erkrankungen weltweit
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Lebensmittelhygiene der Universität Leipzig findet vom 18.3.- 21.3. 2002 an der Veterinärmedizinische Fakultät ein Meeting der WHO (World Health Organisation) über Methoden der Überwachung von lebensmittelbedingten Erkrankungen statt. Wie Frau Dr. Peggy Braun, Organisatorin der wissenschaftlichen Veranstaltung, sagte, werden Epidemiologen und Mikrobiologen aus Australien, Argentinien, den Niederlanden, Irland, England, Deutschland sowie Vertreter aus Jordanien, Oman, Vietnam, Thailand, Kenia, Tschechische Republik und Uruguay sowie Experten des weltbekannten Zentrums zur Kontrolle und Verhinderung von Krankheiten (CDC) in Atlanta/USA, des Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) in Berlin, des WHO-Hauptsitzes in Genf und deren Regionalbüros (Argentinien, Ägypten) erwartet. Ermöglicht wird dieses Meeting durch finanzielle Unterstützung des Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft und des CDC.
Ziel des Meetings ist ein nationaler und internationaler Erfahrungsaustausch zu bereits durchgeführten Studien auf dem Gebiet lebensmittelbedingter Erkrankungen und eine Vorstellung der Situation in Ländern, die bei dem Meeting vertreten sind. Anschließend werden in Diskussionsrunden Arbeitspläne erstellt, die in Pilotprojekte münden sollen.
Vorgesehen sind zunächst Studien in 6 Ländern (Uruguay, Kenia, Vietnam, Thailand, Jordanien, Tschechische Republik). Die gewonnen Daten werden extrapoliert, um einen Überblick über die Dimension von Erkrankungen durch Lebensmittel in den entsprechenden Regionen zu erhalten und Maßnahmen zu deren Reduzierung einleiten zu können. Lebensmittelbedingte Erkrankungen stellen ein weltweites Gesundheitsproblem dar; neben nachhaltigen Gesundheitsstörungen bzw. Todesfällen sind sie auch mit enormen ökonomischen Verlusten verbunden. Über ihr Vorkommen ist insbesondere außerhalb von Nordamerika und Europa bisher wenig bekannt, da davon ausgegangen werden muss, dass weniger als 1% der auftretenden Fälle gemeldet werden. Gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern kommen diese Erkrankungen häufig vor und werden im Zusammenspiel mit anderen Infektionskrankheiten wie Malaria, HIV Aids, Tuberkulose etc. sowie mit Unterernährung zu einer besonderen Lebensbedrohung. Daraufhin hat die WHO in ihrer Legislative Lebensmittelsicherheit als eine essentielle „public health function“ aufgenommen und versucht, eine globale Strategie zur Reduzierung dieser Krankheiten zu erarbeiten. Alle Mitgliedsstaaten der WHO (derzeit 191 Staaten) werden ermutigt bzw. sind aufgefordert, regionale Mechanismen zur Überwachung von lebensmittelbedingten Krankheiten zu implementieren. Die Bereitschaft vieler Staaten ist vorhanden, aber aufgrund mangelnder Möglichkeiten (Ausstattung, Labor, Fachkräfte) ist die Umsetzung stark limitiert. Das Leipziger Meeting versteht sich als eine Art Startschuss für verstärkte Anstrengungen weltweit auf diesem Gebiet und will entsprechende Lösungsansätze erarbeiten.
Weitere Informationen: Dr. Peggy Braun
Telefon: 0341 97 38220
E-Mail: pbraun@uni-leipzig.de
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