Erster Transport-Ballon verkauft: Einsatz auf Alaskas und Kanadas Eis-Straßen
Die CargoLifter AG hat am 16. März den ersten Transport-Ballon CL 75 AirCrane verkauft: Das neuartige Transportmittel auf Basis der „Leichter-als-Luft“-Technologie wird voraussichtlich im Dezember 2002 an Heavy Lift Canada, Inc., geliefert und für den Transport von Ölförder-Einrichtungen auf den sogenannten „Ice Roads“ (Eisstraßen) in Kanadas Arktik und in Alaska eingesetzt werden. Der Kaufvertrag umfasst zunächst ein Exemplar des im Durchmesser 61 Meter messenden Transport-Ballons; darüber hinaus hat sich Heavy Lift Canada die Option auf den Kauf weiterer 25 AirCranes zum Preis von jeweils 10 Millionen US Dollar gesichert. „Mit seinen Fähigkeiten erschließt der CL 75 AirCrane völlig neue Möglichkeiten für die Öl- und Erdgasförderung in diesen Regionen. Der Einsatz des Transport-Ballons verlängert die Förder-Saison erheblich“, erklärt Karl Bangert, Mitglied des Vorstandes der CargoLifter AG. „CargoLifter hat diesen Markt bereits mehr als ein Jahr untersucht – ein enormes Marktpotenzial steht uns hier offen. Solche Projekte und Anwendungsgebiete sind grundsätzlich auch in vielen anderen vergleichbar unwegsamen Regionen der Welt mit dem AirCrane realisierbar.“
Die CargoLifter AG wird sich zu 20 Prozent an dem Unternehmen Heavy Lift Canada, Inc., beteiligen, um auch am Betrieb der „Leichter-als-Luft“-Systeme zu partizipieren. Heavy Lift Canada wird den CL 75 AirCrane in erster Linie im Delta des Flusses Mackenzie im Norden Kanadas einsetzen. Die „Ice Roads“ in dieser Region sind bisher nur wenige Monate im Jahr für Schwertransporte nutzbar: Beladene Schwertransport-LKWs dürfen die „Ice Roads“ nur ab einer Eisdicke ab etwa 1,20 Meter befahren. Der AirCrane kann die Bohr- und Förder-Saison entscheidend verlängern: Da er mit angehängter Last in der Luft schwebend von speziellen Bodenfahrzeugen zum Zielort „geschleppt“ wird, verringert sich die Bodenbelastung entscheidend. „Insbesondere in Zeiten der globalen Erwärmung ein großer Vorteil für die Nutzer des Systems: Statt an derzeit circa 90 Tagen können sie ihre Schwerlasten mit dem CL 75 AirCrane nun bedeutend länger transportieren – und können den Bau ihrer Förderanlagen an ihrem aktuellen Bedarf, weniger an den äußeren Umständen ausrichten“, so John Angus, CEO von Heavy Lift Canada, Inc.
Die CargoLifter AG mit Sitz in Berlin entwickelt ein 260 Meter langes und 65 Meter dickes Luftschiff zum Transport überdimensional großer und schwerer Güter von bis zu 160 Tonnen Gewicht: den CargoLifter CL 160. Der „fliegende Kran“ soll künftig aufwändige Schwerlast-Transporte schneller, einfacher und kosteneffizienter durchführen – ohne zu landen und nahezu unabhängig von der bestehenden Infrastruktur. Als zweite Produktlinie des Logistik-Unternehmens soll der Transport-Ballon CL 75 AirCrane mit 61 Meter Durchmesser bereits vor Fertigstellung des CL 160 Lasten von bis zu 75 Tonnen Gewicht transportieren. Um eine marktnahe Entwicklung der „Leichter-als-Luft“-Transportmittel zu gewährleisten, kooperiert CargoLifter im Rahmen des „Lead-User“-Konzeptes bereits heute mit verschiedenen Industrie-Unternehmen. Seit Mai 2000 ist das Unternehmen am Amtlichen Handel der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (WKN 540 261, Kürzel CLA), seit Dezember 2000 im MDAX.
Der CargoLifter Konzern beschäftigt derzeit 502 Mitarbeiter, rund 284 davon in der Luftschiff-Entwicklung der CargoLifter Development GmbH am Werftstandort Briesen-Brand (Brandenburg). Brand ist derzeit der Dreh- und Angelpunkt des Unternehmens: Ende 2000 wurde hier die Produktionshalle für den CL 160 fertig gestellt – mit 107 Metern Höhe, 210 Metern Breite und 360 Metern Länge die größte stützenfrei erbaute Halle der Welt. Um Interessenten die Möglichkeit zu geben, die Luftschiff-Entwicklung „live“ zu verfolgen, hat das Unternehmen dort den Themenpark CargoLifter World eingerichtet, den seit der Eröffnung im Frühjahr 2000 bereits über 300.000 zahlende Gäste besucht haben.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik
Von allen Aktivitäten zur physischen Raum- und Zeitüberbrückung von Gütern und Personen, einschließlich deren Umgruppierung – beginnend beim Lieferanten, durch die betrieblichen Wertschöpfungsstufen, bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, inklusive der Abfallentsorgung und des Recyclings.
Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Verkehrstelematik, Maut, Verkehrsmanagementsysteme, Routenplanung, Transrapid, Verkehrsinfrastruktur, Flugsicherheit, Transporttechnik, Transportlogistik, Produktionslogistik und Mobilität.
Neueste Beiträge
Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik
Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung…
Datensammler am Meeresgrund
Neuer Messknoten vor Boknis Eck wurde heute installiert. In der Eckernförder Bucht, knapp zwei Kilometer vor der Küste, befindet sich eine der ältesten marinen Zeitserienstationen weltweit: Boknis Eck. Seit 1957…
Rotorblätter für Mega-Windkraftanlagen optimiert
Ein internationales Forschungsteam an der Fachhochschule (FH) Kiel hat die aerodynamischen Profile von Rotorblättern von Mega-Windkraftanlagen optimiert. Hierfür analysierte das Team den Übergangsbereich von Rotorblättern direkt an der Rotornabe, der…