Mini-Instrument misst Giftstoffe vor dem Haus

Ermittlung von Umwelttoxinen auf Müllhalden und in der Luft in 40 Minuten

Forscher am University College London haben ein kleines, kostengünstiges Instrument entwickelt, mit dem sowohl die Luftgüte als auch das Eindringen giftiger Substanzen von Müllhalden in das Grundwasser gemessen werden kann. Die Detektions-Schwerpunkte liegen auf flüchtigen organischen Bestandteilen wie sie in Lösungsmitteln vorkommen und zu Smog in Städten führen. Die Studie wurde im Magazin Measurement Science and Technologie (Vol. 13, Bd. 4, pg. 603-612).

Das Miniatur-Gerät, entwickelt vom Forschungsteam um David Williams, Leiter Abteilung Chemie des University College London (UCL), misst die Umweltschadstoffe in einem Konzentrationsbereich von 0,1 ppb (parts per billion) in einer Analysezeit von rund 40 Minuten. Die flüchtigen Substanzen (VOCs) werden auf einem Absorbensmittel konzentriert und mittels Hitze wieder abgegeben. Dieses Verfahren ist bereits in Anwendung und wurde von den UCL-Forschern speziell weiterentwickelt. Zur Analyse dienen äußerst stabile und empfindliche Sensoren, die vom Unternehmen Capteur Sensors Ltd. bereits vor zehn Jahren entwickelt wurden.

„Bei kommerzieller Entwicklung könnte das Gerät umfassend auf Müllhalden instrumentalisiert und so das Entweichen giftiger Lösungsmittel in das Grundwasser verhindert werden“, so Williams. Auch lecke Stellen in Lagertanks könnten sofort festgestellt werden. Da die Technologie so kostengünstig sei, kann sich der Forscher auch vorstellen, das Gerät zur Messung der Luftqualität vor dem Haus oder an stark frequentierten Kreuzungen einzusetzen. Ein anderer Anwendungsbereich könnte auch die Überwachung des so genannten „sick building syndrome“ sein, um Ventilationssysteme oder die Luftqualität in öffentlichen Gebäuden zu überprüfen. Williams rechnet bei der kommerziellen Entwicklung des Sensors mit einem Preis zwischen 800 und 1.600 Euro.

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Sandra Standhartinger pte.monitor

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