Drogentests werden schneller und genauer
Was haben Drogenscreening und Krebstherapie gemeinsam? In beiden Fällen sind sehr genaue, schnelle und flexible Messverfahren erforderlich. Mit über 390.000 Euro im Förderkonzept „Mikrosystemtechnik 2000+“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert, haben jetzt zwei mittelständische Unternehmen eine Analysemethode entwickelt, die bei geringsten Probenmengen höchste Nachweisempfindlichkeit bzgl. der zu untersuchenden Wirkstoffe bietet. Am Mittwoch, 24. April, stellen sie im Rahmen der internationalen Fachmesse „Analytica“ in München ihre Projektergebnisse vor.
Vor allem bei der Krebstherapie bei Kleinkindern stellt sich das Problem, dass jedes Kind sehr unterschiedlich auf die Medikamentendosierungen reagiert. Um Fehldosierungen auszuschließen, muss die Konzentration der Arzneimittel und der Abbauprodukte im Körper individuell sehr genau gemessen werden. Die bislang zur Verfügung stehenden Messmethoden weisen jedoch bezüglich Genauigkeit und Handhabbarkeit noch erhebliche Defizite auf, so dass es in der Therapie zu Überdosierungen mit entsprechenden gesundheitlichen Folgeschäden kommen kann.
Technologische Basis des neuen Verfahrens ist die Laserinduzierte Fluoreszenz (LIF). Hierfür standen bislang aber nur sehr teure und aufwendige Lasersysteme zur Verfügung, die keinen Einsatz in einem klinischen Routinegerät zulassen. Bei der Entwicklung eines leicht handhabbaren, zuverlässigen und kostengünstigen Gerätes zur Bestimmung kleinster Wirkstoffkonzentrationen in der klinischen Diagnostik nutzten die Projektpartner die Vorteile der Mikrosystemtechnik und entwickelten einen neuartigen miniaturisierten UV-Laser mit vier einstellbaren Wellenlängen. Zu den ersten Anwendungen wird neben der Krebstherapie auch die Blutuntersuchung auf Drogen gehören.
Das Projekt „Miniaturisiertes modulares LIF-System – MIMOLIS“ wird am 24. April ab 11 Uhr auf der Messe München, ICM, Saal 12, von den Projektpartnern, J&M Analytische Mess- und Regeltechnik GmbH aus Aalen sowie CRYSTAL GmbH aus Berlin, präsentiert.
Nähere Informationen zum Verbundprojekt und zur Präsentation erteilt der Projektträger
VDI/VDE-Technologiezentrum Informationstechnik GmbH
Christine Weiß
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