Bochums Wahrzeichen im Visier der Laser
Internationaler Workshop mit über 170 Teilnehmern widmete sich dem Einsatz von Laserscannern in Vermessung und Bergbau
Auch die Technische Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum stand in der letzten Woche ganz im Zeichen deutsch-russischer Begegnungen: Zum „Deutsch-Russischen Forum für Vermessung“ trafen sich Wissenschaftler der TFH und deutsche Vermessungspraktiker mit russischen Ingenieurwissenschaftlern von der Staatlichen Bergbauhochschule St. Petersburg.
Tagungsort am 18. und 19. Oktober war das Deutsche Bergbaumuseum in Bochum. Der zweitägige Workshop, zu dem über 170 Teilnehmer gekommen waren, widmete sich dem Einsatz von Laserscannern in Vermessung und Bergbau. Dabei ging es vor allem um die praktische Erprobung dieser hochmodernen Technologie. Bochums Wahrzeichen – das Fördergerüst des Deutschen Bergbaumuseums – diente den Vermessern als Anschauungsobjekt. Mit unsichtbaren Laserstrahlen tasteten die mehrere zehntausend Euro teuren High-Tech-Instrumente jeden Millimeter der Gebäudeoberfläche ab. Aus der so gewonnenen „Punktewolke“ lässt sich später ein exaktes 3D-Modell des vermessenen Objekts erstellen. Mit vergleichsweise geringem Aufwand können auf diese Weise umfangreiche Bau- oder Lagepläne schnell aktualisiert oder erstellt werden.
Bevor es an die praktische Erprobung ging, begrüßte TFH-Präsident Professor Dr. Jürgen Kretschmann die internationalen Workshop-Teilnehmer aus Wissenschaft und Industrie: „Die Vermesserausbildung hat an unserer Hochschule eine lange Geschichte. Dass Tradition und Fortschritt bei uns eine untrennbare Einheit bilden, zeigt diese Veranstaltung auf lebendige Weise. Mit dem Workshop-Konzept möchten wir einen ganzheitlichen Informationsaustausch fördern, bei dem der Stand der Technik nicht nur theoretisch erörtert, sondern praktisch erfahrbar gemacht wird.“
Professor Dr. Wilhelm Stelling vom Studiengang Vermessung und Liegenschaftsmanagement der TFH und Professor Dr. Vladimir Gussev von der Staatlichen Bergbauhochschule TU St. Petersburg führten als Initiatoren der Veranstaltung in das Fachthema ein. Firmenpräsentationen zu den unterschiedlichen Geräten sowie Erfahrungsberichte von Vermessungspraktikern aus Ingenieurbüros, Behörden und Industrie schlossen sich an. Die beiden Workshop-Nachmittage nutzten die Teilnehmer, um Scanaufnahmen der Frontansicht des Deutschen Bergbaumuseums durchzuführen und dabei wertvolle praktische Einsichten zu gewinnen. Die Ergebnisse dieser Feldversuche wurden unmittelbar im Anschluss ausgewertet.
Das Deutsch-Russische Forum für Vermessung, das in diesem Jahr zum ersten Mal stattfand, soll künftig jährlich mit wechselnden Themen stattfinden. Neben dem Austausch von Fachwissen dient es auch dazu, die engen Beziehungen zwischen den Partnerhochschulen TFH Georg Agricola und Staatliche Bergbauhochschule TU St. Petersburg weiter zu vertiefen.
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Weitere Informationen:
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