Mikrosystemtechnik branchenübergreifend auf dem Vormarsch
Große Info-Veranstaltung am Nachwuchstag der Hannover-Messe
20. April 2002
Günstiges Gruppenreiseangebot
für Schülerinnen, Schüler und Studierende
Neuerungen unserer hochtechnisierten Lebenswelt basieren zunehmend auf Errungenschaften der Mikrosystemtechnik. Moderne Sicherheitstechnik wie Airbag und ABS im Auto gehören ebenso dazu wie in der Computertechnologie Tintenstrahldrucker und Flachbildschirm. Kleiner, klüger, komplexer – so lässt sich der Trend dieser Technologie charakterisieren. Ein besonders komplexe Integration verschiedener Mikrokomponenten zeichnet etwa den Abtastkopf für CD-Spieler aus, eines der am Markt erfolgreichsten mikrotechnischen Produkte. Doch gleich um welches Anwendungsgebiet es sich handelt, stets geht es bei der Mikrosystemtechnik auf Miniaturebene um das Zusammenspiel von drei zentralen Komponenten: zum einen Sensoren, gewissermaßen die Sinnesorgane der Technik, die eine Messgröße (etwa eine starke Verzögerung in einem PKW) aufnehmen und in ein elektrisches Signal umwandeln, zum anderen Signalverarbeitung, die entscheidet, wie zu reagieren ist (handelt es sich um ein Bremsmanöver oder einen Unfall), und schließlich Aktoren, die die Aktion ausführen (z.B. Auslösen von Airbag und Gurtstraffer).
Elektronische, mechanische, optische, chemische und neuerdings auch biologische Funktionen greifen in der Mikrosystemtechnik auf kleinstem Raum intelligent ineinander und eröffnen in den verschiedensten Bereichen neue Anwendungsmöglichkeiten. So kommt dieser zukunftsträchtigen Schlüsseltechnologie insbesondere auch im Bereich der Medizintechnik eine zentrale Bedeutung zu, wobei das Spektrum von der minimal-invasiven Diagnostik und Therapie („Schlüssellochchirurgie“) bis hin zur Integration von Nervenimpulsen und elektrischen Systemen („Nervenstecker“) reicht – mit ansehnlichen Erfolgen: So ermöglicht das Cochlea-Implantat Tauben ein gewisses Hörvermögen und damit ein annähernd normales Leben; ähnliche Implantate für Blinde und Querschnittsgelähmte sind in der Entwicklung.
Entsprechend der Vielfalt ihrer Anwendungsmöglichkeiten ist in der Mikrosystemtechnik ein besonders fruchtbares Feld zukünftiger Erfindungen und als Folge davon auch wirtschaftlicher Entwicklungsmöglichkeiten zu sehen. Wer gerne tüftelt, Spaß an Technik hat und auch mit Mathe nicht auf Kriegsfuß steht, wird bei der Mikrosystemtechnik in doppelter Hinsicht auf ideale Entfaltungsmöglichkeiten stoßen: zum einen in Form hochinteressanter Fragestellungen in Forschung und Entwicklung, zum anderen in Form eines Arbeitsmarktes, der händeringend nach findigen Köpfen sucht. Dabei sollte auch nicht übersehen werden, dass es sehr oft kleinere und mittlere Unternehmen mit ihrer Flexibilität sind, die besonders gute Perspektiven bieten.
Auf die sich neu entwickelnden Märkte hat auch das Ausbildungssystem reagiert. An der Universität des Saarlandes beispielsweise wurde das herkömmliche Studium der Elektrotechnik in neue Studiengänge überführt, die ganz speziell auf die aktuelle Ausrichtung der Forschungsaktivitäten und die Erwartungen des Arbeitsmarktes an den „Ingenieur von morgen“ zugeschnitten sind. Entsprechende Spezialisierungsmöglichkeiten bieten die neuen Saarbrücker Diplomstudiengänge „System- und Elektrotechnik“ sowie „Mikro- und Nanostrukturen“.
Einen kompletten Überblick über die Möglichkeiten in Deutschland, sich zum Ingenieur mit mikrosystemtechnischer Spezialisierung ausbilden zu lassen, gibt der Nachwuchstag der Hannover Messe (20.04.02) im Rahmen seines Forums „Micro-Technlogy“ (ab 10.00 Uhr). Unter der Moderation des Saarbrücker Lehrstuhlinhabers für Messtechnik, Prof. Dr. Andreas Schütze (Universität des Saarlandes), werden dabei sechs Hochschullehrer diverser deutscher Hochschulen (einschließlich Fachhochschulen) von 12.40 bis 14.00 Uhr über das Thema „Zukunftsfeld Mikrotechnologien – Hochschulen bilden aus“ informieren und für Fragen zur Verfügung stehen. Die Professoren gehen dabei auch auf die unterschiedliche Ausrichtung eines Hochschul- und Fachhochschulstudiums ein. Darüber hinaus stellen sich auf dem Forum, das von der AMA, dem Fachverband für Sensorik, organisiert wird, aus dem Bereich Mikrosystemtechnik Forschungsinstitute vor und schildern Unternehmen ihre Erwartungen an Mitarbeiter. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist mit von der Partie und präsentiert eine Studie über die aktuelle Situation der Mikrosystemtechnik in Deutschland. Schön ausklingen lassen kann man den Tag dann noch mit einer großen Abschlussparty mit Live-Musik. Für Schülerinnen, Schüler und Studierende hat die Universität die Möglichkeit einer Gruppenreise zum Preis von Euro 55,- (inklusive Busfahrt, Übernachtung und Eintritt) arrangiert.
Fragen zur Mikrosystemtechnik beantwortet
Prof. Dr. Andreas Schütze, Tel. 0681/302-4663,E-Mail: schuetze@lmt.uni-saarland.de
Fragen zum Gruppenreiseangebot beantwortet
Sascha Kühn, Tel. 0681/302-5061,E-Mail: sa.kuehn@matsci.uni-sb.de
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