Absatzchancen für Landmaschinentechnik im Ausland
Die Erzeugung von Grundnahrungsmitteln muss weltweit steigen, um die wachsende Weltbevölkerung ausreichend mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Da die Ausweitung von nutzbaren Flächen nur noch begrenzt möglich ist, müssen andere Potenziale ausgeschöpft werden.
Insbesondere in Schwellenländern wie Indien und China würde eine weitere Technisierung der Landwirtschaft die Produktivität erheblich erhöhen. Deshalb strebt beispielsweise die indische Regierung eine zweite „Grüne Revolution“ an, berichtete die Bundesagentur für Außenwirtschaft in Köln schon im vergangenen Jahr. Auch die diesjährige Fachmesse „Agritechnica“ in Hannover befasst sich mit der Rolle von Schwellenländern. Die „Tagung Agrarmärkte 2010“ analysierte deshalb die Lage an den internationalen Agrarmärkten und zeigte Entwicklungen hinsichtlich Veränderungen bei Angebot von und Nachfrage nach Agrarrohstoffen auf.
Die indische Regierung beispielsweise erhofft sich durch die Erhöhung des Mechanisierungsgrades im Agrarsektor eine weitere Effizienzsteigerung sowie geringere Ernteverluste. Hiervon profitieren nach Angaben der Bundesagentur für Außenwirtschaft auch die Hersteller von Landmaschinentechnik, deren Absatz auf dem Subkontinent in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugelegt habe.
Internationale Einzelhandelskonzerne engagierten sich zudem im Contract-Farming, der Vertragslandwirtschaft. Sie fragen vermehrt leistungsstarke Agrarmaschinen nach, um die Farmprodukte an die geforderten Qualitätsstandards anzupassen. Durch den Einsatz moderner Anbau- und Erntetechniken soll in Indien bis 2012 ein durchschnittliches Wachstum im Agrarsektor von vier Prozent realisiert werden.
Die Maßnahmen der Regierung zur Unterstützung der Landwirtschaft wirkten sich zudem förderlich auf den Landmaschinenimport aus: der Schuldenerlass für Farmer von umgerechnet 10 Milliarden Euro erhöhe den
Investitionsspielraum in neue Ausrüstung. Wegen seiner mit 1,1 Milliarden Menschen sehr hohen Bevölkerungszahl wäre es gerade für Indien zu riskant, sich komplett auf die Weltmärkte zu verlassen. Der Subkontinent ist daher besonders auf die Ernährungssicherung im eigenen Land angewiesen.
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