Ein neuer gefährlicher Schädling an unseren Bäumen: der Asiatische Laubholzbockkäfer?
Bei der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) ist jetzt ein reich bebildertes Informationsblatt erschienen, das aufklärt, wie der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) lebt, wie man ihn erkennt und was bei einem Befall getan werden kann. Nicht nur für Fachleute ist es gedacht, sondern auch für Spaziergänger und andere Interessierte, denn es ist wichtig, dass viele Menschen aufmerksam durch die Straßen, Parks und Wälder gehen, um zu verhindern, dass dieser Schädling auch in Deutschland Bäume befällt und sich ungehindert ausbreiten kann.
Wie brisant das Thema Laubholzbockkäfer ist, wird auch daran deutlich, dass dazu am 22. und 23. Mai 2002 an der BBA in Braunschweig eine internationale Konferenz stattfindet. Zusammen mit amerikanischen, chinesischen und österreichischen Fachleuten werden Erfahrungen ausgetauscht und Möglichkeiten zur Verhinderung der Einschleppung und zur Bekämpfung diskutiert.
Der Käfer ist neu hier: vermutlich mit Verpackungsholz aus Asien eingeschleppt, trat er in Europa erstmals im vergangenen Jahr in Österreich auf. Aber auch in Deutschland wurden schon einige Tiere gesichtet. Mit seinen langen schwarz-weißen Fühlern und seinen weißen Flecken auf den schwarzen Flügeldecken ist der Käfer schön anzusehen. Aber er ist gefürchtet: Weit weg von seiner ursprünglichen Heimat gibt es keine natürlichen Gegenspieler, die ihn hindern, selbst völlig gesunde Bäume zu besiedeln und abzutöten.
Seine Larven fressen in den für den Baum lebenswichtigen Bereichen unter der Rinde im Bast und im Holz. Zusätzlich können Holzfäule-Erreger eindringen und das Absterben der Bäume beschleunigen. Dabei ist der Käfer nicht wählerisch, was die Baumart angeht. Seine Lieblingsbäume im Heimatgebiet Asien sind Pappel- und Weidenarten, in den USA, wo er 1996 eingeschleppt wurde, Ahornarten und die Rosskastanie. Aber auch Birken, Robinien, Ulmen, Platanen, Erlen und andere Laubbäume werden befallen.
Die Gefahren, die von diesem Insekt für das Ökosystem Wald und für Bäume in Parks und an Straßen ausgehen, sind groß. Zurzeit besteht in den Einschleppungsgebieten nur die Möglichkeit, alle befallenen Bäume zu vernichten, um den Käfer auszurotten.
Das Informationsblatt ist gegen Einsendung eines mit 56 Cent frankierten Rückumschlages bei der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Institut für Pflanzenschutz im Forst, Messeweg 11-12, 38104 Braunschweig erhältlich. Es steht in wenigen Tagen außerdem im Internet-Angebot der BBA im pdf-Format zur Verfügung.
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