Ein Quantensprung im Verbraucherschutz
„Mit Hilfe von Precision Farming lassen sich heute die landwirtschaftlichen Produktionsabläufe nicht nur exakter durchführen, sondern automatisch und jederzeit besser dokumentieren“, begeistert sich Dr. Armin Werner, Leiter des Forschungsprojektes pre agro, am Rande der Grünen Woche in Berlin.
Er ist vom Nutzen einer informationsgeleiteten Präzisionslandwirtschaft im Sinne eines effizienten Verbraucherschutzes überzeugt. Precision Farming-Technologien – so belegen die Arbeitsergebnisse von pre agro – schaffen ein echtes Qualitätssicherungssystem für die Erzeugung von Rohstoffen für Lebensmittel. Der Einsatz von Precision Farming wirke wie Fahrtenschreiber, Wartungsbuch und TÜV für landwirtschaftliche Produkte. Dr. Werner: „Die Techniken führen nachweislich zur besseren Produkt- und Prozessqualität entlang der Wertschöpfungskette pflanzliche Lebensmittel.“
„Die Verbraucher interessiert doch heute schon, woher die Kartoffeln denn eigentlich kommen, die sie kaufen. Und auch wie sie erzeugt wurden,“ weist Gerd Scholl vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) auf die wachsenden Verbraucherinteressen hin. Mit Precision Farming-Technologien würden Lebensmittelsicherheit und Transparenz im Produktionsprozess deutlich verbessert. „Unsere Untersuchungen im Rahmen von pre agro konnten zeigen, dass Lebensmittelsicherheit und Transparenz des Anbaus für die verschiedenen Verbrauchergruppen immer wichtiger werden,“ so Gerd Scholl weiter. Hierzu gehören nach Auskunft des Wissenschaftlers Fragen der Qualität und der Rückstandsfreiheit, effiziente Kontrollen sowie Angaben zur Zusammensetzung und Herkunft von Lebensmitteln.
Werner und Scholl arbeiten seit Jahren mit fast 50 Partnern aus Wissenschaft, Industrie, Praxis und Beratung im Forschungsverbund pre agro, dem weltweit größten Wissenschaftsprojekt zum Einsatz von Hochtechnologien in der Landwirtschaft. Gegenstand der Forschungsarbeiten war und ist die Entwicklung und Verbreitung von Precision Farming-Technologien. Die Forschungsarbeiten belegen, dass die Automatisierung der Abläufe besonders wichtig ist, damit die für Verbraucher und Landwirte wichtige Dokumentation nicht durch die ohnehin hohe Arbeitsbelastung der Landwirte auf der Strecke bleibt. Dr. Werner: „Die Produktionsschritte können mit den neuen Techniken sehr einfach, manipulationssicher und nachvollziehbar erfasst und sinnvoll gespeichert werden.“
Precision Farming heißt so viel wie präziser Ackerbau. Präzise steht für Effizienz durch Genauigkeit. Hintergrund sind die häufig recht unterschiedlichen Bedingungen auf den Feldern. Pflanzen und Böden benötigen Nährstoffe in unterschiedlicher Qualität und Menge. Die Techniken des Precision Farming – unter anderem Sensoren und Satelliten aus dem All, die große und kleine Landmaschinen steuern – richten sich quadratmetergenau nach den wechselnden Bedingungen.
Die Abschlusstagung des Projektes, die sich auch den wichtigen Fragen des Verbraucherschutzes widmen wird, findet vom 20.-22. Februar 2008 in der Berliner Kalkscheune (http://www.kalkscheune.de) statt. Weitere Informationen zur Tagung und zum Thema „Precision Farming“ finden Sie im Internet unter http://www.preagro.de.
Das Forschungsverbundprojekt preagro wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Bonn, gefördert.
Kontakt
Kirstin Wulf
preagro-Pressestelle
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) gGmbH
Potsdamer Straße 105
10785 Berlin
030-884 594-16
0176-26365512
kommunikation@ioew.de
Dr. Frank Dreger, Dr. Jürgen Schwarz
preagro-Projektkoordination
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.
Eberswalder Straße 84, 15374 Müncheberg
Tel: 033432-82257, -423
dreger@zalf.de
jschwarz@zalf.de
Gerd Scholl
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) gGmbH
Potsdamer Straße 105
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