Weitere positive Nitrofenprobe im Futter – Landwirtschaftsministerium hat Maßnahmen zur Gefahrenabwehr eingeleitet
Wie Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus informierte, wurden heute bei Untersuchungen einer Rückstellprobe Weizen im Neubrandenburger Futtermittelunternehmen FUGEMA eine Nitrofen-Belastung von 0,346 mg/kg festgestellt.
FUGEMA hatte eine Lieferung von insgesamt 72 Tonnen Getreide aus der Getreidehalle in Malchin erhalten die auch Ausgangspunkt für das verseuchte Ökofutter war.
Dieses Ergebnis unserer intensiven Kontrollen ist eine schlimme Zäsur der aktuellen Nitrofen-Krise. Nunmehr müssen wir davon ausgehen, dass auch die konventionelle Landwirtschaft betroffen ist, weil im Produktionsverfahren bei FUGEMA eine Kontamination von Futtermitteln mit Nitrofen stattgefunden haben kann., so Backhaus.
Wir haben unverzüglich umfassende Maßnahmen zur Gefahrenabwehr eingeleitet und mit Bund und Ländern sowie den Landkreisen abgestimmt. Dazu gehört zunächst, dass alle Bezieher, die seit dem 20.12.2001 Futtermittel der Firma FUGEMA Neubrandenburg bezogen haben, mit dem heutigen Tage vorsorglich gesperrt werden. Das bedeutet, mehrere hundert Betriebe dürfen ihre landwirtschaftlichen Produkte bis auf weiteres nicht in den Handel bringen oder weiterverarbeiten.
Ausgeschlossen von dieser Beschränkung sind lediglich Milchlieferungen, weil eine Belastung der Milch durch Nitrofen wissenschaftlich definitiv ausgeschlossen werden kann.
Wir werden alles in unseren Kräften stehende tun, diese Maßnahme so schnell als möglich wieder aufzuheben. Dies geschieht, sobald negative Untersuchungsbefunde der Tier- und Futtermittelbestände vorliegen.
Gemeinsam mit dem Landeskriminalamt hat mein Haus heute außerdem eine Gefahrenkommission gebildet, der 40 Beamte angehören. Diese Kommission wird die Sperr-, Aufklärungs- und Untersuchungsmaßnahmen koordinieren bzw. mit Unterstützung der Landkreise und weiterer zuständiger Behörden durchführen.
Durch andere Bundesländer sind uns im Zuge der Amtshilfe Analyse- bzw. Laborkapazitäten für die Futtermitteluntersuchung angeboten worden, die wir umfassend nutzen werden.
Wir wollen das Problem so schnell wie möglich in den Griff bekommen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Landwirtschaft so gering als irgend möglich zu halten, so Backhaus.
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