Landwirtschaft entscheidend für die biologische Vielfalt

Eine nachhaltige Landwirtschaft ist nicht nur für den Erhalt der Biodiversität wichtig, sondern auch für die Ernährung der Welt und für nachhaltige Erwerbsmöglichkeiten in der Landwirtschaft. Auf diesen Zusammenhang haben Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und der Agrarstaatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium Gert Lindemann zum heutigen Internationalen Tag der biologischen Vielfalt hingewiesen.

„Eine zu intensive oder nicht angepasste Landwirtschaft kann die biologische Vielfalt allerdings auch in erheblichem Maße gefährden“, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. „Landwirtschaft und Naturschutz müssen daher Lösungen finden, wie sie Hand in Hand zusammenarbeiten können, um den weltweiten Verlust der biologischen Vielfalt zu bremsen. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe für die Vertreterinnen und Vertreter aus 190 Staaten, die es in den kommenden Tagen zu lösen gilt.“

Staatsekretär Gert Lindemann sagte: „Biologische Vielfalt ist für die Menschen, aber im Besonderen auch für die Landwirte weltweit überlebenswichtig. Sie stellt die Grundvoraussetzung für die Produktion von Nahrungsmitteln und anderen Rohstoffen dar. Die genetische Vielfalt sichert außerdem Optionen für zukünftige Züchtungsarbeit und Potentiale zur Verbesserung der globalen Ernährungssicherheit, die mit dem Verlust der genetischen Vielfalt unwiederbringlich verloren gehen.“

Die Vereinten Nationen haben den Tag der Biologischen Vielfalt ausgerufen, um die Menschen weltweit auf die Bedeutung der biologischen Vielfalt aufmerksam zu machen. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Thema „Biodiversität und Landwirtschaft“. Er findet während der 9. Vertragsstaatenkonfernez zur Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) in Bonn statt. In den Verhandlungen geht es auch um den wichtigen Beitrag, den die Landwirtschaft zum Erhalt der biologischen Vielfalt leistet. Derzeit bilden nur rund zehn Pflanzenarten und fünf Nutztierrassen die Basis der Welternährung. Zu Anfang des Jahrhunderts bauten indische Bauern noch 30.000 Reissorten an – heute sind es kaum mehr 30. Von den 63 in Deutschland vorkommenden Nutztierrassen werden 52 als „gefährdet“ bzw. „zur Beobachtung“ eingestuft.

Angesichts der globalen Entwicklungen, wie dem Klimawandel, der weltweit steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln, der bis zum Jahre 2050 von heute etwa sechs auf voraussichtlich neun Milliarden Menschen anwachsenden Weltbevölkerung, ist die zukünftige Sicherung der Welternährung und damit einer leistungs- und anpassungsfähigen Landwirtschaft, die in gleichermaßen den Klima- und Naturschutzzielen gerecht wird, eine besondere Herausforderung.

Dafür müssen vor allem Potenziale für neue Märkte und Einkommensquellen durch innovative Produkte auf Grundlage der Arten-, Sorten- und Rassenvielfalt erschlossen werden. Diese Ziele gilt es auch hier in Bonn auf der UN-Naturschutzkonferenz in der Landwirtschaft zu verankern und die Weichen in die richtige Richtung zu stellen.

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Michael Schroeren BMU-Pressereferat

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