Alternativen im Ferkelfutter: Leinextraktionsschrot, Leinsaat oder Malzkeime
Andererseits enthält Lein einen hohen Anteil an Nicht-Stärke-Kohlenhydraten (Pektine, Pentosane u. a.) sowie blausäurebildende (cyanogene) Glucoside. Leistungsmindernd auswirken könnten sich auch die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wenn sie durch die Oxidationsneigung des Fettes zelluläre Effekte auslösen.
Die Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft, Jena, führte Fütterungsversuche mit Leinextraktionsschrot, Leinsamen und Malzkeimen an Ferkeln durch.
Futterverzehr, Wachstum, Futteraufwand und Tierabgangsraten wurden durch Zulagen von 5, 10 oder 15 Prozent Leinextraktionsschrot zwar nicht signifikant beeinflusst.
Die täglichen Zunahmen waren jedoch bei Zulagen von 10 und 15 Prozent leicht vermindert und der Futteraufwand leicht erhöht. Fünf Prozent Extraktionsschrot wirkten dagegen genauso wie fünf Prozent Kleie. Der Einsatz eines kohlenhydrat- und eiweißspaltenden Enzyms bei zehn Prozent Leinextraktionsschrot hatte keinen positiven Effekt.
Auch beim Einsatz von 5, 10 oder 15 Prozent Leinsamen wurden die Aufzuchtwerte nicht signifikant beeinflusst, tendierten aber zu Verzehrsminderung und geringerer Körpermassezunahme. Ursache hierfür könnten eine zu geringe Verdaulichkeit sein oder unerwünschte Inhaltsstoffe. Das Versuchsergebnis widerspricht Ergebnissen einer aus der Literatur zitierten Untersuchung, in der bei Rationen mit zehn Prozent Leinsamen die Futteraufnahmen um acht Prozent und die Gewichtszunahmen um 14 Prozent erhöht waren.
Durch die Quellfähigkeit und Wasserbindekapazität der Nicht-Stärke-Kohlenhydrate des Leins sind die Viskosität des Futters und der Exkremente erhöht, der Kot der Tiere ist zäher und schmieriger. Ein spezieller günstiger Einfluss von Lein auf die Verdauung war bei der Versuchsanstellung nicht zu erwarten.
Beim Abbau der blausäurehaltigen Glucoside entsteht Thiocyanat, dessen Konzentration im Blutplasma bei Rationen mit Leinextraktionsschrot (5, 10, 15 %) und Leinsamen (10, 15 %) signifikant im Vergleich zur Kontrollgruppe anstieg. Sowohl Schilddrüsenhormonstatus als auch andere Parameter des Blutbilds der Ferkel lagen jedoch im physiologischen Bereich.
Vier, acht oder zwölf Prozent Malzkeime im Ferkelmischfutter hatten leicht positive Wirkungen bei Ferkeln, die bei Versuchsbeginn zwischen acht und neuen Kilogramm wogen, während Ferkel mit niedrigeren Startgewichten unbefriedigende Zunahmen hatten.
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