Konservierende Bodenbearbeitung: Geringere Bodenerosion und Phophatverluste
Die konservierende Bodenbearbeitung mit Mulch- und Direktsaat wirkt langfristig positiv auf bodenphysikalische, hydrologische und biologische Parameter. Das bestätigte ein Langzeit-Feldversuch der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft im sächsischen Lößhügelland. In dem Versuch wurden vier Bodenbearbeitungsverfahren getestet. Auf den Flächen mit konservierender Bodenbearbeitung waren die Wasserinfiltration erhöht und die Bodenerosion und damit auch die Phosphatverluste drastisch reduziert. Durch Makroporen, die durch tiefgrabende Regenwürmer entstehen oder nach dem Absterben von Wurzeln zurückbleiben, kann nach starken Regenfällen das Wasser schnell abgeleitet werden. Bei konservierender Bodenbearbeitung mit Mulch- und Direktsaat werden diese Makroporen nicht beeinträchtigt. Je mehr Wasser der Boden aufnehmen kann, um so geringer ist die Gefahr der Bodenerosion und der Phosphatverluste.
Ist der Boden noch mit Pflanz- oder Mulchmaterial geschützt, trägt dies zusätzlich zu einer erhöhten Wasseraufnahmekapazität und einem geringeren Oberflächenabfluss bei. Durch eine konservierende Bodenbearbeitung steigt auch die Regenwurmdichte und -aktivität an. Da die konsequente Anwendung konservierender Bodenbearbeitung nicht nur eine wichtige Bodenschutzmaßnahme ist, sondern auch betriebswirtschaftlich gewinnbringend ist, kann davon ausgegangen werden, dass sich dieses Bodenbearbeitungsverfahren weiter durchsetzen wird. Künftig soll noch geprüft werden, ob bei dauerhaft konservierender und flacher Bodenbearbeitung Verdichtungshorizonte entstehen, und ob diesen beispielsweise durch eine Veränderung der Bearbeitungstiefe entgegengewirkt werden kann.
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