Milch macht Weinreben gegen Mehltau fit
Umweltschonendes Verfahren aus Australien für Biolandwirte interessant
Australische Forscher haben in der Milch ein umweltschonendes Mittel gegen den Echten Mehltau (Rebenmehltau) entdeckt. Der schädliche Pilz ist unter Winzern gefürchtet, einige australische Weinbauern haben daher für weitere Tests kleine Weingartenflächen für Versuchszwecke zur Verfügung gestellt. Studienleiter Peter Crisp (Bild) von der Abteilung für angewandte und molekulare Ökologe der University of Adelaide erklärte, dass Milch genauso wirksam ist wie chemische Pflanzenschutzmittel. Die beste Wirkung werde dann erzielt, wenn Milch mit neun Teilen Wasser verdünnt auf die Weinstöcke aufgesprüht wird.
Crisp untersuchte die Wirksamkeit von etwa 40 Behandlungen gegen Rebenmehltau. „Erwartungsgemäß waren die meisten Behandlungsmöglichkeiten, darunter auch verschiedene Hausmittel, unwirksam“, erklärte der Forscher. Neben verdünnter Milch erwiesen sich aber auch verdünnte Molke, dem flüssigen Nebenprodukt aus der Käseproduktion, und Produkte auf Basis von Rapsöl als effektiv. „Die Qualität der Trauben und im Endeffekt die des Weines schien unter der Behandlung nicht zu leiden“, ergänzte Crisp, der dieser für kommerzielle Weinbauern wichtigen Frage aber in weiteren Tests noch nachgehen wird.
Das Verfahren ist hauptsächlich für Biolandwirte interessant, die im Weinbau auf synthetische Fungizide und Herbizide verzichten, sagte Crisp. Ein verbreitetes Mittel gegen den Echten Mehltau ist bislang Schwefel, der in einer Wasserlösung auf die Weinreben gesprüht wird. Schwefel wird zwar bereits seit 150 Jahren effektiv eingesetzt, könnte aber künftig im organischen Weinbau Restriktionen unterliegen. Der Einsatz des billigen Hausmittels könnte Früchte tragen, da der Echte Mehltau die australische Weinindustrie jährlich rund 30 Mio. australische Dollar kostet.
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