Neue Studie zum Problem von Erstaufforstungen für den Naturschutz

Gemeinsame Presserklärung von Bundesamt für Naturschutz (BfN) und Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL)

Lösung: Förderung der Aufforstung muss regional differenziert werden

Die Neuaufforstung führt oftmals zu heftigen Kontroversen zwischen der Forstwirtschaft und dem Naturschutz. Probleme treten aus Naturschutzsicht insbesondere dann auf, wenn ökologisch wertvolle Flächen aufgeforstet, die Artenvielfalt und der Biotopverbund von Offenlandflächen beeinträchtigt oder gewachsene Waldränder beseitigt werden und Aufforstungen negative Wirkungen auf Landschaftsbild und Lokalklima verursa-chen. Grundsätzlich sind die vorgesehenen Aufforstungsstrategien der Länder aus Sicht des DVL wenig geeignet, Konflikte zwischen dem Naturschutz und der Forstwirtschaft schon im Vorfeld durch klare Regelungen auszuräumen.

Zur Versachlichung der Diskussion erarbeiteten das Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und der Deutsche Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL) eine gemeinsame Studie mit Lösungsansätzen. Nach Ansicht von BfN und DVL sollte grundsätzlich die Förderung von Aufforstungs-maßnahmen regional differenziert werden. So sollte zum Beispiel Gemeinden mit einem sehr hohem Waldanteil keine generelle Förderung gewährt werden, da dort Offenlandflächen eine besondere Bedeutung für den Naturschutz zukommt. Außerdem sollte die Aufforstung gezielt in Gebieten gefördert werden, die hohen Bedarf an zusätzlichen Waldflächen haben (z.B. bei geringem Waldanteil, in Stadtnähe als Erholungsfläche und zum Hochwasserschutz).

„Wir wollen die Aufforstungsförderung als wichtiges Instrument der ländlichen Entwicklung erhalten, es muss aber eine ganz deutliche Qualifizierung geben und unsere Studie zeigt hierfür mögliche Lösungsansätze“, erklärte der Vorsitzende des DVL, Josef Göppel, MdB. „Bei der notwendigen und vom Naturschutz unterstützten Fortentwicklung der Förderprogramme im ländlichen Raum ist auch die Abstimmung der Erstaufforstung mit der Landschaftsplanung, den Agrarumweltmaßnahmen und vorsorgenden Maßnahmen zum Hochwasserschutz erforderlich“, ergänzte BfN-Präsident Prof. Dr. Hartmut Vogtmann.

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Franz August Emde idw

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