Wert der Holzasche als Düngemittel erkennen
Empfehlungen für Aufnahme in Düngemittelverordnung
Holzasche verdient es, in der neuen Düngemittelverordnung Berücksichtigung zu finden. Das ermittelten die Bodenkundler der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden Württemberg im Auftrag der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. Denn die Asche unbehandelter Hölzer kann nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Kompensationskalkung von Wäldern leisten. Für das Restprodukt der energetischen Nutzung fände sich damit auch endlich eine sinnvolle Lösung.
Bislang gibt es nämlich keine verbindlichen Regelungen für die Nutzung von Holzasche als Dünger. Den Betreibern der Bioenergieanlagen bleibt daher nur die teure Deponierung der Asche. Erste Chance, daran etwas zu ändern ist die Novellierung der Düngemittelverordnung. Deshalb hat die FNR die Bodenkundler aus Freiburg damit beauftragt, die Holzasche und ihre Auswirkungen auf den Waldboden zu untersuchen.
Sechs Jahre lang untersuchten die Freiburger im Labor aber auch an mehreren Waldstandorten die mittelfristigen Auswirkungen der Ascheausbringung. Sie unterschieden nach Verbrennungsmaterial und -technik, führten aber auch Vergleiche mit herkömmlichen Düngemaßnahmen wie z.B. der Kalkausbringung durch. Die Ergebnisse belegen, dass die Holzaschedüngung durchaus Sinn macht. Da Holzasche stark basisch ist, kann sie beispielsweise erheblich dazu beitragen, die Pufferkapazität versauerter Waldböden zu verbessern. Ihre hohe Löslichkeit sorgt außerdem für rasche und gute Wirkung der Düngung. Eine strenge Qualitätsnorm und vorgegebene Regeln bei der Ausbringung der Asche im Wald sind allerdings nötig, damit die Umwelt von diesem Stoffkreislauf profitieren kann.
Denn je nach Brennmaterial reichern sich in der Asche unterschiedliche Schwermetalle an. Um ihren Gehalt zu verringern, empfehlen die Freiburger, nur Brennraumaschen aus reinem Waldholz zu Düngezwecken zu verwenden. Mit festen Grenzwerten für Blei, Chrom , Nickel und Cadmium legen sie darüber hinaus fest welche
Aschen ausgebracht werden sollten und welche nicht. Da Chrom (VI) ein hohes ökotoxologisches Risiko darstellen kann, schenkten die Wissenschaftler diesem Schwermetall besondere Aufmerksamkeit. Für die Düngung in Wäldern konnten sie grünes Licht geben: denn auf saure Waldböden mit hohem Humusgehalt aufgebracht, wird Chrom (VI) schnell zum ungiftigen Chrom (III) reduziert.
Das Fazit der Bodenkundler: zu maximal 30 Prozent der Bodenschutzkalkung beigemischt und bei einer Gesamtmenge von maximal 2,5 Tonnen pro Hektar alle 15 Jahre kann die Holzasche einen sinnvollen Beitrag dazu leisten, die Qualität des Waldbodens zu verbessern. Die Grundlagen sind also geschaffen, klare Vorgaben formuliert, die so auch bei der Novellierung der Düngemittelverordnung berücksichtigt werden können.
Barbara Wenig
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
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