Gen-Kartoffel gegen Hunger in Indien
Extra-Proteinportion soll Ernährung der armen Bevölkerungsschichten verbessern
Genetisch veränderten Kartoffeln sollen in einem 15-Jahresplan zur Bekämpfung der Unterernährung der ärmsten Kinder Indiens eine zentrale Rolle zukommen. Wie Govindarajan Padmanaban vom Indian Institute of Science in Bangalore auf einer Tagung der Royal Society erklärte wollen Wissenschaftler mit Unterstützung der indischen Regierung mit den Knollen mit der Extraportion Protein die Ernährung der armen Bevölkerungsschichten verbessern. Die proteinreiche Kartoffel befindet sich bereits in der letzten Testphase und soll in Kürze die Zulassung erhalten. Das Projekt soll auch von Verbraucherverbänden und Umweltschutzorganisationen unterstützt werden.
Das Team unter der Leitung von Asis Datta von der Jawaharlal Nehru University setzte das Gen AmA1 aus der Amaranthpflanze ein. Das Ergebnis ist eine Kartoffelpflanze, deren Knollen ein Drittel mehr Protein enthalten, berichtet New Scientist. Besonders hoch soll damit auch der erhöhte Gehalt der essentiellen Aminosäuren Lysin und Methionin sein. Eine ausreichende Lysinversorgung ist z.B. für die normale Gehirnentwicklung bei Kindern notwendig.
„Das AmA1-Gen verbessert die Ernährung und stammt von einer Pflanze, die bereits als Nahrungsmittel genutzt wird“, erklärte Padmanaban. Anders als gentechnisch veränderte Mais- und Baumwollpflanzen enthält die Proteinkartoffel kein Pestizid-Gen, das Gen führt auch zu keinem Produkt, das Allergien auslöst. Padmanaban hofft, dass daher die gentechnisch veränderten Kartoffeln von der indischen Bevölkerung eher als neues ergänzendes Nahrungsmittel akzeptiert werden. Die Unschädlichkeit für Gesundheit und Umwelt muss aber erst nachgewiesen und von unabhängigen Gutachtern bestätigt werden.
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