Biologischer Pflanzenschutz
Tote Insekten als Vehikel für nützliche Nematoden
Nematoden, die Schadinsekten befallen, werden in Obstanlagen immer häufiger als biologische Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Eine amerikanische Forschergruppe (Fruit and Tree Nut Research Laboratory, Georgia) hat eine Methode zur Ausbringung der nützlichen Nematoden entwickelt:
Tote Insekten werden mit den Nematoden infiziert und diese Insektenkadaver dann in der Obstanlage verteilt. Üblicherweise wurden die Nematoden bisher als Sprühlösung ausgebracht. Die Entwicklung in den toten Insekten beeinflusst jedoch das Infektionsverhalten der Nematoden positiv; außerdem sind sie in „Insekten verpackt“leichter auszubringen.
Zusätzlich ist das Verfahren preisgünstiger als die Herstellung und Ausbringung der Sprühlösung. Nachdem die toten Insekten mit den Würmern infiziert sind, werden sie in eine Speziallösung getaucht und mit einem speziellen Puder bestäubt. Diese Behandlung verhindert, dass die toten Insekten auseinanderfallen oder aneinander kleben. Die Lagerung und auch das Verteilen der infizierten Insekten ist dadurch unproblematisch. In den Insekten vermehren sich die Nematoden außerordentlich gut.
Versuche zeigten, dass sich bis zu drei Generationen in einem toten Insekt entwickeln und insgesamt – je nach Insektenart – 10.000 bis 500.000 Nematoden entlassen werden. Wenn die Nematoden das Insekt verlassen haben, mit dem sie in die Obstanlage gelangt sind, suchen sie sich neue (Schad-)Insekten. Etwa 48 Stunden nachdem ein lebendes Insekt befallen wurde, stirbt es unter dem Einfluss der Nematoden und der Zyklus beginnt von Neuem. So kann die Anzahl der Schadinsekten rapide reduziert werden.
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