Arabisch-israelische Partnerschaft zur Verbesserung der Kulturpflanzen in Dürregebieten
Forscher in von Dürre heimgesuchten Ländern im Mittelmeerraum, darunter Ägypten, Israel, Westjordanland und Gaza-Streifen, Griechenland und Zypern bemühen sich im Rahmen eines von der EU geförderten Projekts mit vereinten Kräften darum, eine gemeinsame Strategie für eine nachhaltige Wasserverwendung im Gartenbau zu entwickeln. Im Rahmen des mit 1 Mio. € ausgestatteten Projekts „Hortimed“ werden Leitlinien für Landwirte im Mittelmeerraum ausgearbeitet, denen die schlechte Qualität des sehr salzhaltigen Wassers sehr zu schaffen macht.
„Die Forschung hilft, Brücken zwischen den Kulturen im Nahen Osten zu bauen,“ so der europäische Kommissar für Forschung, Philippe Busquin. „Die beteiligten Wissenschaftler setzen sich über politische Feindseligkeiten hinweg, um ein dauerhaftes Bewässerungssystem zu entwickeln. Ihre Anstrengungen werden dazu beitragen, dass sowohl die arabische als auch die israelische Bevölkerung dauerhaft mit hochwertigen pflanzlichen Produkten sowie mit Trinkwasser von besserer Qualität versorgt werden können.“
Vorrang der städtischen Wasserversorgung
Das Projekt „Hortimed“ hat seinen Ursprung in der Notwendigkeit, die Süßwasserreserven zu schützen, die zur Versorgung der Städte und Gemeinden im Mittelmeerraum gebraucht werden. Mit modernsten Technologien erkunden die Wissenschaftler Methoden, mit denen der Wasserbedarf von Nutzpflanzen gesenkt werden kann, ohne dadurch die Qualität der geernteten Pflanzen zu beeinträchtigen. Beispielsweise soll die Klimasteuerung zur Reduzierung der Transpirationsraten in Treibhäusern erkundet und die Möglichkeiten des Wasserrecyclings optimal genutzt werden. Andererseits beabsichtigen die Wissenschaftler, soweit wie möglich, auch Wasser von schlechter Qualität zu nutzen, indem die Salztoleranz mit Düngemitteln und Nährstoffen erhöht wird.
Verbesserte Bewässerung
Es wurden Experimente durchgeführt, mit denen die Auswirkungen der Bewässerung auf die Pflanzenentwicklung und den Anbauertrag untersucht werden. Dadurch sollten auch Strategien zur Optimierung der Verwendung von Wasser schlechterer Qualität unter besonderer Beachtung der Probleme des hohen Salzgehalts entwickelt werden. Die Forschungspartner untersuchten die Reaktion von Tomaten auf Schwankungen in der elektrischen Leitfähigkeit. Sie vervollständigten das Salzakkumulationsmodell bei einer Rezirkulation der Bewässerungslösung.
Bessere Pflanzen mit geringerem Wasserverbrauch
Die Wissenschaftler weiteten die Studie der Auswirkungen des Salzgehalts auch auf das Tomatenwachstum aus, wenn Nebelsysteme eingesetzt werden, die nach dem Prinzip des hohen Dampfdruckverlusts funktionieren. Insbesondere befassten sie sich mit den Auswirkungen der kontrollierten Erhöhung der Luftfeuchtigkeit durch ein Verdunstungskühl? und Ventilationssystem. Die Ergebnisse werden in ein Entscheidungsunterstützungssystem (DSS) eingegeben, das bei der Bewässerung von geschützten Kulturpflanzen mit Wasser von schlechter Qualität hilft. Das DSS wird in Verbindung mit Treibhauskontrollsystemen eine bessere Nutzung der vorhandenen Wasserreserven im gesamten Anbauzyklus sicherstellen.
Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen
Das auf vier Jahre angelegte Projekt zeigt, dass die wissenschaftliche Zusammenarbeit problematische kulturelle und politischen Grenzen überwinden kann. Sie hat Gelegenheit geboten, neue berufliche und persönliche Kontakte zwischen israelischen, ägyptischen und palästinensischen Experten aufzubauen. Zweimal im Jahr kommen sämtliche beteiligten Wissenschaftler zusammen und tauschen ihre Erfahrungen aus. Sie analysieren und diskutieren die von jeder Forschergruppe vorgelegten Daten. Zudem wurde eine gemeinsame Datenbank eingerichtet, auf die alle Partner Zugriff haben, um die Abstimmung und Kohärenz der Forschungsanstrengungen sicherzustellen.
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