Warum Bäume länger leben
Die molekularen Grundlagen baumspezifischer Eigenschaften am Beispiel der Pappel untersucht eine neue von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierte Forschergruppe unter Federführung von Forstbotanikern der Universität Göttingen.
Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten stehen Fragen zur Ernährung und zur Stressresistenz. Die Pappel-Forschergruppe wird über einen Zeitraum von drei Jahren mit rund 1,2 Millionen Euro gefördert. Neben der Georg-August-Universität sind die Universitäten Freiburg, Tübingen, Braunschweig, München und Würzburg sowie das Forschungszentrum Karlsruhe beteiligt.
Bäume können im Gegensatz zu anderen Pflanzen viele Jahrzehnte an einem Standort überleben, obwohl sie wechselnden Umweltbedingungen ausgesetzt sind. Sie haben im Laufe der Evolution besondere Formen der Anpassung entwickelt. Die molekularen Grundlagen baumspezifischer Eigenschaften am Beispiel der Pappel untersucht eine neue von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierte Forschergruppe unter Federführung von Forstbotanikern der Universität Göttingen. Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten stehen Fragen zur Ernährung und zur Stressresistenz. „Die schnell wachsende Pappel ist ein geeigneter Modellbaum, da sie in einer Vielzahl von Arten und Ökotypen vorkommt, über ein relativ kleines Genom verfügt und die Möglichkeit bietet, genetisch veränderte Varianten herzustellen“, erläutert die Leiterin der Forschergruppe und Direktorin des Göttinger Forstbotanischen Instituts, Prof. Dr. Andrea Polle. Die Pappel-Forschergruppe wird über einen Zeitraum von drei Jahren mit rund 1,2 Millionen Euro gefördert. Sie besteht aus sieben Projektgruppen und zwei Service-Projekten zur Entwicklung neuer Technologien zur Funktionsanalyse und zur „Ausschaltung“ von Genen. Neben der Georg-August-Universität sind die Universitäten Freiburg, Tübingen, Braunschweig, München und Würzburg sowie das Forschungszentrum Karlsruhe beteiligt.
„Stickstoff, Phosphor und Kalium sind wichtige Nährelemente, die das Wachstum und die Holzbildung der Pappel beeinflussen. Wir untersuchen die Aufnahme, Regulation und Verteilung der Stoffe und simulieren mit den Daten in Computer-Modellierungen die Nährstoff-Flüsse“, so Prof. Polle. Ein zweiter Arbeitsschwerpunkt ist die Suche nach den physiologischen und molekularen Ursachen für die Stresstoleranz der Pappeln insbesondere in Hinblick auf Salz- und Temperatureinflüsse. Dabei gehen die Forscher von solchen Pappelarten aus, die schon jetzt unter extremen Stressbedingungen, zum Beispiel am Rande von Wüsten, wachsen können, um die molekularen Grundlagen der Resistenz zu erforschen. Die Forschergruppe bringt die Ergebnisse ihrer Untersuchungen auch in internationale Aktivitäten ein, die die Sequenzierung und funktionelle Analyse des Pappelgenoms zu Ziel haben.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Andrea Polle
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie
Forstbotanisches Institut
Büsgenweg 5, 37077 Göttingen
Tel. 0551 – 39-3482, Fax 0551 – 39-2705
e-mail: apolle@uni-goettingen.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.gwdg.de/~uffbAlle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften
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