Maiswurzelbohrer – so lange wie möglich fern halten
Der Westliche Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera) ist einer der am meisten gefürchteten Schädlinge im Maisanbau. In den USA verursacht dieser rund 5 mm kleine Schädling Kosten von jährlich rund 1 Milliarde US Dollar. In Europa wurde der Schädling vor zehn Jahren erstmals in Jugoslawien entdeckt und rückt seitdem unaufhaltsam auch auf Deutschland zu.
Ende Februar berieten Experten der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft, der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft sowie weiterer Forschungseinrichtungen, Behörden und Pflanzenschutzfirmen über Strategien wie die Ausbreitung des Schädlings möglichst lange aufgeschoben werden kann und wie im Falle der Einwanderung gegen den Schädling vorgegangen werden sollte. Die Bekämpfung des Maiswurzelbohres ist derzeit nur mit Insektiziden in relativ hohen Aufwandmengen möglich. Außerdem wären für die Ausbringung in 2 Meter hohen Maisbeständen Spezialgeräte notwendig.
In den USA werden andere Methoden erprobt. Dort werden Insektizide in niedriger Dosierung mit speziellen Fraßlockstoffen kombiniert und so die Tiere aktiv zur Aufnahme einer tödlichen Dosis motiviert. Auf jeden Fall kommt es darauf an, die Einwanderung des Schädlings so lange wie irgend möglich zu verhindern.
Die Larven des Maiswurzelbohrers ernähren sich von Maiswurzeln. Die Standfestigkeit wird beeinträchtigt, die Wasseraufnahme behindert. Die erwachsenen Käfer fressen an den Haarbüscheln der jungen Maikolben, so dass kaum noch Körner gebildet werden. Inzwischen weiß man, dass die Weibchen ihre Eier nicht nur in mit Mais bestellten Feldern ablegen und dass sich die Larven zur Not auch von anderen Wurzeln ernähren können, so dass auch die Auflockerung der Fruchtfolge die Ausbreitung dieses Schädlings nicht unbedingt stoppen kann.
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