Öko-Landbau – Bessere Weizenqualität durch "Weite Reihe"

Auch im ökologischen Landbau wird Weizen mit engem Reihenabstand angebaut. Durch die stickstofflimitierten Anbaubedingungen lassen sich jedoch häufig nicht ausreichende Backqualitäten erzielen. In viehlosen Ökobetrieben ist das Problem aufgrund fehlender Futterleguminosen als Vorfrucht und stickstoffhaltiger organischer Dünger aus der Tierhaltung noch gravierender. Eine Vergrößerung der Reihenweite kann dieses Problem lösen.

Im Rahmen eines von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung geförderten Praxisvorhabens wurde auf sechs landwirtschaftlichen Betrieben das Anbausystem „Weite Reihe“ getestet. Dabei erwies sich die Ausdehnung des Reihenabstandes von 12,5 auf 50 cm als vorteilhaft für die indirekten Qualitätsparameter Sedimentationswert, Feuchtkleber- und Rohproteingehalt. Die Versuchsergebnisse insgesamt zeigten, dass mit diesem Anbausystem hohe Backqualitäten erreicht werden können. Voraussetzung für das Gelingen ist jedoch die Nutzung von E-Weizensorten und eine gute Stickstoffversorgung durch die Vorfrucht.

Beim Anbausystem „Weite Reihe“ ist die Erosionsgefahr durch Wasser größer, daher wird eine Begrünung der Reihenzwischenräume durch Leguminosen für notwendig gehalten. Für die Mulchtechnik ist speziell für das Forschungsvorhaben ein Reihenmulchgerät entwickelt worden. Ohne Mulchen ist mit Qualitätseinbußen beim Weizen zu rechnen. Die besten Ergebnisse wurden erzielt mit 50 cm Reihenweite, Aussaat der Untersaat im zeitigen Frühjahr nach Striegeln und/oder Hacken sowie Mulchen der Untersaat. Eine Verringerung der Aussaatstärke bis zu 50 Prozent gegenüber Normalsaat hatte keine Nachteile für Ertrags- und Qualitätsbildung. Bei Realisierung von Preisaufschlägen für Qualitätsweizen kann durch Anbau von Winterweizen in „Weiter Reihe“ der gesamtbetriebliche Gewinnbeitrag des Weizens ansteigen. Die überbetriebliche Nutzung des Reihenmulchgerätes trägt zur weiteren Verbesserung der Rentabilität bei.

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Renate Kessen aid infodienst

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